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"Überleben"
("Odyssee zur Erde" - Teil 2)

Nun trieb das White Star Schiff schon 16 Stunden steuerungslos im Hyperraum. Eric's Crew war es in dieser Zeit nur gelungen die Lebenserhaltungssysteme und die Notenergieversorgung in Gang zu halten. Die restlichen Systeme des Schiffes waren so schwer beschädigt, das sie nur noch in einem Reparaturdock repariert oder ausgetauscht werden konnten.
Ein anderes Problem machte Eric auch schwer zu schaffen. Dieses Problem war, dass sich auf dem Schiff keine Nahrungsmittel und andere Versorgungsgüter befanden. Das Schiff sollte ja eigentlich nur einen kleinen Testflug unternehmen, und deshalb unterließ man es Dinge an Bord zu bringen. Es würde also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er und seine Crew den Tod hier draußen im Hyperraum finden würden. Sei es nun weil die Systeme ganz versagen oder weil sie ganz einfach verhungern und verdursten würden.

Weitere 4 Stunden später überkam die Besatzung des Schiffes auch noch die Müdigkeit, die alle nun übermannte. Eric, der nun ganz vor der Situation und den Problemen kapitulierte, befahl seinen Crewmitgliedern sich einen Platz zum Schlafen zu suchen, da sie ja eh nichts tuen konnten außer auf ein Wunder zu hoffen. Eric selbst beschloß, auf seinem Commandoposten zu bleiben und dort eine Weile zu schlafen.

Eric wurde durch den Bordcomputer des Schiffes geweckt. Dieser teilte ihm mit, dass sich direkt vor dem Schiff ein Sprungtor befand. Eric ließ daraufhin sofort seine gesamte Crew wecken, um ihr diese Entdeckung mitzuteilen und über das Vorgehen in der nächsten Zeit zu beraten. Er erklärte seiner Crew, daß sie dieses Sprungtor in ungefähr 35 Minuten erreichen würden. Um es aber zu aktivieren, würden sie die letzten Energiereserven des Schiffes brauchen, da dieses Sprungtor sehr alt und seit langem nicht mehr benutzt zu sein schien. Er erklärte seiner Crew außerdem mit, dass er nicht wußte was sie dort im Normalraum erwarten würde, da sich dieses Tor in einem völlig unbekannten und unerforschtem Sektor des Universums befand. Die Crew stimmte aber dem Vorschlag zu, das Tor zu benutzen, da sie ja sonst sowieso hier im Hyperraum sterben würden. Dieses Tor bot wenigstens eine geringe Chance zum Überleben. Nach diesem Meeting begaben sich alle auf ihre Posten und bereiteten sich auf den Versuch vor, das Tor in Betrieb zu nehmen.

Das Schiff hatte nun die richtige Position für den Versuch erreicht, und Eric gab den Befehl, das Tor zu aktivieren. Das alte Sprungtor öffnete sich wider Erwarten sofort, ohne das irgendwelche Probleme oder Komplikationen auftraten. Nun konnten Eric und seine Crew nur hoffen, dass das Raumfenster solange bestehen blieb, bis sie sicher im Normalraum angelangt waren. Sie hatten es beinahe geschafft, als ihre Sensoren feststellten, dass das Sprungtor begann, auseinander zu brechen. Es entstand ein riesiger Druck auf einer Seite des Tores, der das Schiff nun voll ganz in den Normalraum katapultierte, kurze Zeit später brach das Tor an dieser Stelle zusammen, und wurde dadurch komplett zerstört.
Auf dem White Star Schiff herrschte indes Erleichterung darüber, das man diesen Sprung überstanden hatte. Die Zerstörung des Tores spielte im Moment keine weiter Rolle, da man, wenn alles gutging, ja eh ersteinmal ein paar Wochen mit der Reparatur des Schiffes beschäftigt war. Eric konnte nun seit langem mal wieder richtig glücklich darüber sei, dass er noch lebte. Es sah auch so aus als wäre ihr Leben in den nächsten paar Minuten mal nicht bedroht. Doch dieses Gefühl war leider nicht von langer Dauer, da Eric kurz darauf eine Meldung von seinem Navigationsoffizier erhielt, die besagte, dass das Schiff auf einen Planeten zutrieb. Ihnen blieben noch 4 Stunden bis sie auf dem Planeten aufschlagen und zerschellen würden. Dadurch standen sie wieder vor riesen Schwierigkeiten, weil es ihnen ja nicht möglich war ihre Flug- oder besser gesagt Treibrichtung zu korrigieren. Eric sah sich somit wieder unlösbaren Schwierigkeiten gegenüberstehen, da es auch nicht möglich war, seine gesamte Crew in das Shuttle zu bekommen und zu fliehen. Dieses Shuttle konnte nur 20 Personen aufnehmen, die Crew bestand jedoch aus 35 Personen. Eric legte die Überlegung mit dem Shuttle schnell beiseite, da er nicht darüber entscheiden wollte, wer sterben und wer überleben sollte. Da trat Martin Ewans an ihn heran und meinte: "Sir ich hätte da eine Idee, wie wir das Schiff und die Crew retten könnten. Wenn es uns gelingen würde den Traktorstrahl des Schiffes zu benutzen, dann könnten wir das Shuttle als Anker benutzen. Vielleicht wäre es sogar möglich das White Star Schiff auf diese Weise aus der Gefahrenzone zu schleppen, und es an einem sicheren Punkt im Raum abzulegen." Eric stimmte diesem Vorschlag sofort zu und veranlasste das dafür Notwendige sofort.

Nach 3 Stunden erhielt er von einem seiner Techniker die Meldung das alles für den Versuch vorbereite war. Der Traktorstrahl würde aber nur mit 65 % seiner ursprünglichen Effizients arbeiten, mehr wäre nicht drin gewesen. Von diesem Moment an ging alles ganz schnell, da das Vorhaben immer schlechter auszuführen würde, je näher sie an den Planeten gelangten.
Es verstrichen nochmals 15 Minuten, bis das Shuttle gestartet und an seiner Position angelangt war. Eric gab den Befehl, den Traktorstrahl zu aktivieren, und konnte von da an nur noch die weiteren Geschehnisse abwarten.
Der Plan funktionierte, der Traktorstrahl und die Triebwerke des Shuttle waren stark genug, das Treiben des White Star Schiffes zu stoppen, und es gelang sogar, das Schiff aus der Gefahrenzone zu schleppen. Das Schiff hatte nun eine sichere Position im Raum erreicht. Da erhielt Eric wieder eine Meldung von einem seiner Techniker, der ihm empfahl nun das Schiff zum Stillstand zu bringen und den Traktorstrahl zu lösen, da er sonst bald zusammenbrechen werde, und sie somit wieder unkontrollierbar umhertreiben würden. Eric gab nun den Befehl den Vorgang zu beenden, und lehnte sich zurück, um auf das Andocken des Shuttles zu warten.

Nachdem das Shuttle angedockt hatte bereitete er sich auf die nächsten Aufgaben in diesem fremdem Sektor vor ...


Fortsetzung: "Unter fremdem Himmel"


Martin Schramm
28.05.2000

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