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Crusade: Die Falle

(von Andrea-Janina Grieskamp)

Während der Betrieb auf Babylon 5 seinen gewohnten Gang lief, kam für Captain Gideon wiedereinmal eine Stunde des Abschiedes . Die Excalibur war vollständig wieder hergestellt. Elisabeth kuschelte sich noch einmal für einen Moment an seine Schulter bevor sich beide in Windeseile anzogen. Kaum hatte Matthew den letzten Knopf seiner Uniform geschlossen, meldete sich auch schon sein Kommunikator. Es war Lt. Matheson. Ein unbekanntes Raumschiff hatte einen Notruf abgesetzt, den nur Galen der Techno-Magier übersetzen konnte, da es sich um eine sehr alte fast ausgestorbene Sprache handelte. Es war alles sehr verwirrend. Und weil es sich sehr dringend anhörte bat Galen, sofort in den Hyperraum aufzubrechen. Natürlich war Cpt. Gideon seiner Meinung, nur fiel Ihm heute der Abschied besonders schwer. Irgendetwas sagte Ihm, daß diese Aufgabe nicht so leicht sein würde wie sie sich anhörte. Er umarmte Elisabeth noch einmal, bevor sie in den Gang traten.

Auf der Excalibur herrschte bereits reges Treiben. Max hatte sich mal wieder mit Dureena in den Haaren. Sie stritten um die Altersbestimmung eines Artefaktes als Galen Sie mit zwei Worten auf den Boden der Realität zurück holte. "Rhaab Kaahn, so nannte man früher diese kleinen Statuen." Das Artefakt stammte aus einer Zeit in der die Techno-Magier noch nicht so viel technische Möglichkeiten hatten wie heute und auch andere "Götter" um Rat fragten. So wurden kleine Statuen geschaffen und Ihnen das Aussehen von Fabelwesen gegeben. In Ihnen jedoch ruhte der  Geist eines Techno-Magiers mit all seinem Wissen. Beide sahen sich erschrocken an.

Nach dieser kleinen Ernüchterung, die Capt. Gideon lächelnd zur Kenntnis nahm, erkundigte er sich nach den Koordinaten des Notrufes. Sofort war Ihm klar, daß Sie in der Nähe des Ortes lagen, an dem damals sein Raumschiff durch ein Schattenschiff zerstört wurde und er nur durch Glück von Galen gerettet wurde. Noch immer schnürte es Ihm die Kehle zu, wenn an die Minuten der Angst, ohne Sauerstoff allein gelassen im All nachdachte. Sofort waren seine Gedanken wieder bei Elisabeth, die er dann wohl nie kennen gelernt hätte.
War jetzt wieder ein Mensch in Not wie er damals? Warum diese Sprache? Sie mußten sich beeilen um das herauszufinden, denn aus eigener Erfahrung wußte er, daß es die Hölle ist.

Ltd. Matheson bereite mit der Crew alles für einen Sprung in den Hyperraum vor. Der Notruf wurde ein zweites mal wiederholt und es klang sehr ernst. Offensichtlich gab es einen Kampf. Aber das mußte die Excalibur vor Ort herausfinden. Das wichtigste war zunächst erst einmal Leben zu retten. Galen kannte Gideons Gedanken und wußte, daß es richtig gewesen war diesen Mann zu retten. Gideon hatte ein klares Ziel vor Augen, daß er verfolgte jedoch nicht ohne dabei auf Andere Rücksicht zu nehmen und zu helfen wo es notwendig war. Er hoffte, daß Gideon's Gefühle für Elisabeth Lochley , seine Entscheidungskraft nicht beeinflussen würden. Aber Galen war für Gideon da und er hoffte, durch seine Magie helfen zu könne so oft es ging.

Elizabeth veranlaßte, daß dem Hilferuf nachgegangen wurde und es beunruhigte Sie, daß kein weiteres Raumschiff den Hilferuf aufgefangen hatte. Sollte es eine Falle für Gideon sein oder waren da Mächte im Spiel von denen Sie keine Ahnung hatte? Ein Erkundungsteam sollte der Excalibur in den Hyperraum folgen und notfalls zur Seite stehen. Leider mußte Sie nun wieder Ihren Pflichten nachgehen und auf Babylon 5 für Ordnung und Sicherheit sorgen. Die letzte Konferenz der Vereinten Völker war im Streit auseinandergegangen, weil die Minbari mit Ihrer ruhigen Art den streitsüchtigen Tong ein Dorn im Auge waren. Sie wußte es würde schwierig werden, aber mit Ihrer umsichtigen Art würde sie sicherlich eine "menschliche" Lösung finden. Denn bisher gab Ihr Charme häufig den Ausschlag für eine gute Zusammenarbeit. Heute waren Ihre Gedanken oft bei der Excalibur.

Die Excalibur hatte den Hyperraum erreicht und da es keine besonderen Vorkommnisse gab, zog sich Capt. Gideon für eine Weile in sein Quartier zurück. Er fühlte sich schlapp und müde. Die letzte Nacht verlief wie die meisten Nächte zuvor. Er wurde von Alpträumen geschüttelt und hatte entsprechend wenig Schlaf bekommen. Aber noch nie war er davon so geschwächt gewesen. Der Blick auf Elisabeth hatte Ihm Ruhe gegeben, trotzdem fühlte er sich noch immer unwohl. Jetzt wollte er versuchen nur einen Moment abzuschalten. Kaum hatte er die Augen geschlossen hörte er sich selbst um Hilfe rufen. Er wollte antworten bekam jedoch keinen Ton über die Lippen. Verzweifelt versuchte er mit Gesten auf sich auf sich aufmerksam zu machen, aber sein eigenes Ich bemerkte Ihn nicht. Er sah eine kleinen Ihm unbekannten Planeten konnte sich aber kein Stück darauf zu bewegen. Wieder diese Angst! Eine Hand berührte seine Schulter und als er sich umsah blickte er in Galens Gesicht. Zum Glück nur ein Traum. Galen hatte Ihm rufen gehört und war in sein Quartier eingerungen um zu helfen. Gideon erzählte Ihm von seinem Traum und Galen meinte, daß die Kräfte die damals das Raumschiff zerstörten nun auf der Suche nach Ihm seien. Gideon war der einzige Überlebende und Galen glaubte Ihm. Hatte er es auch gesehen?

Frisch geduscht stand Gideon wieder auf der Brücke. Er wußte, daß er weder seine Crew noch sonst jemanden in Gefahr bringen konnte. Das war seine Vergangenheit und er mußte damit reinen Tisch machen. "Na das war ja eine kurze Pause." witzelte Max, verstummte jedoch sofort als er Galens Blick auffing. Dureena machte große Augen, als sie spürte was vor sich ging. Hastig ging sie in Ihr Quartier um sich vorzubereiten. Manchem kam es merkwürdig vor, aber sie hatte ein Waffenarsenal wie eine halbe Armee und konnte auch genauso damit umgehen.

Die Excalibur hatte den Hyperraum verlassen. Auf der Brücke herrschte Stille. Die Koordinaten des Hilferufes wurden gescannt aber man fand nur Trümmer! Kein Lebenszeichen! Gideon schluckte, sollte alles umsonst gewesen sein? Er wollte mit der Raumkapsel die Teile näher untersuchen um herauszufinden, was passiert war. Allein! Ein Rettungsteam sollte sich bereit halten um notfalls doch eingreifen zu können. Alle waren sehr betroffen, keiner sagte ein Wort. Mit der Raumkapsel zu fliegen war schon immer faszinierend gewesen und Gideon vergaß für ein paar Augenblicke seine Angst. Er konnte die größeren Trümmer genau betrachten und sah Brandspuren von Laserwaffen und kleiner Einschüsse. Was auch immer geschehen sein mag, die Gegenwehr des Schiffes war groß gewesen. Plötzlich sah Gideon auf seinem Schirm sein ehemaliges Schiff, die EAS Cerburus. Hatte er Halluzinationen? So lange war er doch noch gar nicht im Hyperraum. Er sah wie es zerstört wurde und bevor er einen Funkspruch an die Excalibur senden konnte  wurde die Kapsel von einem gewaltigen Sog in Richtung des kleinen unbekannten Planeten gezogen. Auch die Mannschaft der Excalibur konnte nur tatenlos und entsetzt zusehen, wie Capt. Gideon davon gerissen wurde. Ein starkes Magnetfeld blockierte alle Funktionen der Excalibur und so blieb Ihnen nichts als abzuwarten. Nur ein Notruf konnte auf der Babcom-Frequenz abgesetzt werden. Dieser ereichte auch die Station Babylon 5, wo sofort eine Rettungsmannschaft unter der Leitung von  Capt. Elisabeth Lochley zusammengestellt wurde. Sie informierte auch die Erdregierung, wo man die Nachricht mit Bestürzung aufnahm. Schließlich war es Präsident Sheridan gewesen, der Matthew Gideon für diese Mission vorgeschlagen hatte.

Gideon war in seiner Raumkapsel gefangen. Manövrierunfähig stürzte die Kapsel auf die Oberfläche des Planeten und wurde dabei verformt wie eine Pappschachtel. Gideon wurde aus seinem Sitz gerissen und unter Trümmern im Schiff eingeklemmt. Das letzte was er sah war wie die Frontscheibe unter der Last barst und Ihm etwas an den Kopf flog bevor es um Ihn dunkel wurde.

Kaum war die Kapsel auf dem Planeten aufgeschlagen war das Kraftfeld um die Excalibur verschwunden, und Galen auch. Zwei Rettungsteams machten sich so schnell wie möglich auf zur Oberfläche des unbekannten Planeten. Das scannen der Absturzstelle ergab ein schwaches Lebenszeichen in der Raumkapsel. Ansonsten nichts. Kein Hinweis darauf wer oder was den Traktorstrahl oder Sog erzeugt haben könnte, kein Hinweis auf andere Lebensformen, nichts!

Galen war als erstes mit seinem Raumschiff neben der völlig zerstörten Raumkapsel gelandet. Sein Herz schlug Ihm bis zum Hals, denn er hatte Angst um seinen Freund. Er könnte es nicht noch einmal ertragen, eine Menschen zu verlieren, dem er versprochen hatte zu helfen und für Ihn da zu sein. Der Verlust von Isabelle war noch nicht überwunden und würde es nie sein. Es ärgerte Ihn das Durena Ihn mit Ihren Andeutungen davon abgehalten hatte, rechtzeitig mit in die Raumkapsel zu gelangen. Jetzt mußte er so schnell wie nur irgend möglich versuchen, Gideon in dem Wrack zu finden, denn der Sauerstoffgehalt der Luft auf der Planetenoberfläche war für eine normalen Menschen zu gering. Das Lebenszeichen auf seinem Scanner wurde immer schwächer. Es war nicht so einfach in die zerstörte Kapsel hineinzugelangen. Überall ragten spitze scharfkantige Bleche hervor. Ein Blick durch eine Spalt ließ Galen zusammenfahren. Gideon wurde vom Bedienpult der Kapsel eingeklemmt, sein Gesicht war kreidebleich und kleine Rinnsale von Blut ließen nichts Gutes hoffen. Auf die Rufe von Galen kam keine Antwort, zu tief war Gideon's Bewußtlosikeit.

Gideon spürte Kälte in sich aufsteigen. Plötzlich sah er Elisabeth vor sich. Endlich mal ein schöner Traum dachte er bei sich und genoß es, mit Ihr über Wiesen zu laufen und sich im warmen Sonnenschein auszustrecken. Warum bleiben wir nicht einfach auf der Erde?

Galen war mittlerweile zu Gideon vorgedrungen und hatte mit Erleichterung festgestellt daß er am Leben war. Aber wie lange noch? Leider gaben die Konsolenteile, welche Gideon's Beine einklemmten kein Stück nach. Sie hatten sich verkeilt und drückten nun unerbittlich auf Ihn. Die erste Rettungsmannschaft der Excalibur war nun auch zur Stelle und man überlegte wie sie Gideon befreien konnten. Dr. Chambers gab Matthew Gideon eine Injektion um seinen immer schwächer werdenden Kreislauf zu stabilisieren. Eine Manschette stützte seine Rückenwirbel und mit ein paar Klemmen war die Platzwunde am Kopf schnell versorgt. Nur seine Beine bereiteten Dr. Chambers sorgen. Der Blutverlust war schon recht hoch und sie konnte die Schwere der Verletzungen nicht erkennen. Die zweite Raumkapsel begann mit Hilfe des Lasthakens Die Trümmer Stück für Stück anzuheben. Erst das letzte größere Stück gab Gideon frei. Sie hatten nur wenig Zeit um Ihn zu retten und so wurde Gideon mit Galens Schiff behutsam zur Excalibur gebracht. Galen war sehr besorgt und Dr. Chambers wich keinen Schritt von seine Seite um die Anzeigen zu überwachen. Noch konnte sie nicht genau sagen, ob auch innere Verletzungen vorlagen. Es war Eile geboten, das linke Bein war mehrfach bebrochen und sein Kreislauf droht erneut zu kollabieren.

Ltd. Matheson hatte während dessen versucht herauszufinden wer oder was hinter diesem Anschlag stand. Daß er Gideon galt war schnell klar gewesen, nur warum und weshalb vermochte keiner zu sagen.

Als Elisabeth Lochley auf dem Kommunikationsbildschirm erschien um sich nach Gideon zu erkundigen konnte er vor Schreck gar nichts sagen. Nach einer kurzen Pause und einem ängstlichen Blick von Capt. Lochley riet der Ltd. Ihr schnell zur Excalibur zu kommen, denn die Lage schien sehr ernst zu sein. Er hatte das letzte Wort kaum gesprochen als die Kommunikation auch schon abgebrochen wurde.

Elisabeth kämpfte mit den Tränen. Sie war sich bisher nie so bewußt über ihre Gefühle zu Gideon gewesen wie jetzt. Sie war so durcheinander, daß sie ihren ersten Offizier bat Sie auf die Excalibur zu begleiten. Er hatte Verständnis für Ihre Situation, denn auch wenn die beiden es nicht wußten, so wußten doch fast alle auf der Station von Ihrem Verhältnis.

Dr. Chambers hatte Gideon bereits in den kleinen Operationsraum auf der Excalibur bringen lassen als Capt. Lochley dort eintraf. Sie brachte kaum ein Wort über die Lippen und Dureena empfing sie um sie zu beruhigen. Auch sie sorgte sich um Gideon, denn er war der erste Mensch gewesen der Sie als normales Lebewesen und nicht als Diebin betrachtete und Ihr eine Chance gab. Doch jetzt mußte sie erst einmal  Elisabeth davon abhalten in den OP zu stürzen. Nur durch gutes Zureden und das Auftauchen von Max und Galen wurde die Situation entschärft.. Galen erzählte mit wenigen Worten was vorgefallen war und beruhigte Sie.

Zur gleichen Zeit erhielt die Excalibur einen weiteren Funkspruch in jener geheimnisvollen Sprache: "Dies war die Warnung, die Rechnung ist noch nicht beglichen Mensch!" Die Nachricht kam von überall aus dem Hyperraum und konnte nicht verfolgt werden. Galen war sehr nachdenklich.

Die Stunden des Wartens dauerten eine Ewigkeit. Dureena und Elisabeth saßen in Dureenas Appartment als Dr. Chambers sie über den Kommunikator rief. Elisabeth konnte sich nur mit Mühe zurückhalten und Dr. Chambers sprach beruhigend auf sie ein. Der Anblick von Matthew war zu schmerzlich für Sie. Er war ein starker selbsbewuster Mann und nun... Die innere Blutung konnte gestoppt werden und die Knochenbrüche mit Hilfe neuer Apparaturen der Minabri wieder repariert werden. Nur sein Kreislauf würde noch einige Zeit brauchen, um sich von den Strapazen zu erholen. Viel Schlaf und Ruhe würden jetzt am besten helfen. Elisabeth wollte nur bei Ihm sitzen, falls er erwachen würde.

Galen beobachtet die Situation mit einem Glitzern in den Augen. Der Freund war gerettet und er schwor sich nie wieder so weit von seiner Seite zu weichen. Es beruhigte Ihn, daß Elisabeth da war, eine vertraute Stimme, Liebe.

Max umarmte Durena für einen kurzen Moment und beide freuten sich. Gemeinsam mit Ltd. Matheson, dessen Dienst beendet war gingen Sie in die Bar.

Elisabeth saß neben Mathew und hielt seine Hand. Sie betrachtete das Profil des geliebten Mannes und dachte darüber nach, was wäre hätte Sie Ihn verloren. Sie dachte an die schönen gemeinsamen Momente und lächelte über seine ungezwungene Art mit allem Umzugehen, selbst mit Ihr. Als sie sich das erste mal trafen, war es als würden Sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Ein kurzer Druck Ihrer Hand holte sie zurück. Mathew war wach . Schwach lächelte er sie an und schlief wieder ein. Er würde noch viel Zeit brauchen, aber nun wußte er, daß sie da war.

Galen blieb an der Tür stehen um die Zweisamkeit nicht zu stören. Aber er blieb wachsam und dachte über den seltsamen Funkspruch nach.


Zwei Wochen später:
Die Excalibur lag noch immer neben der Raumstation Babylon 5 und Capt. Gideon erholte sich von seinen Verletzungen. Er genoß es von Elisabeth umsorgt zu werden und , auch wenn er schon recht gut wieder gehen konnte, sich im Rollstuhl durch die Gegend schieben zu lassen. Sein Drang danach, seinen Dienst wieder aufzunehmen wurde durch einen kurzen aber heftigen Schmerz wieder gebremst und so mußte er noch zusehen, wie alles seinen Gang lief. selbst Präsident Sheridan hatte Ihn besucht und Dr. Chambers hatte Ihm und Elisabeth versichert daß er wieder voll genesen würde. Sie sollten die gemeinsame Zeit genießen, denn sie wäre sowieso immer zu kurz.

Während Max, Durena und Ltd. Matheson der Frage nachgingen welcher Cafe der bessere sei und über belanglose Sachen diskutierten, überlegte Galen woher die öminösen Funksprüche gekommen seien. Diese Sprache... Eine Ahnung ließ in in Gedanken in die Vergangenheit der Technomagier reisen...


Andrea-Janina Grieskamp
14.05.2000
www.andrea-janina-grieskamp.de

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