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"Kriegstreiben und tiefe Veränderungen"
("Prophezeiung" - Teil 7)

Michael und Dana trafen sich immer öfter und Michael wurde klar, dass es mehr wurde. Mittlerweile trafen sie sich nicht nur draußen, sondern auch öfter bei ihm oder bei ihr. Er war über beide Ohren verliebt und so glücklich wie noch nie in seinem Leben, und er hatte den Eindruck, dass es ihr genau so ging. Dennoch kam er nie wirklich an sie heran. Sie war umgeben von einer kühlen Aura, die unüberwindlich schien. Dennoch ging sie auf ihn ein, sie trafen sich und auch sonst verhielten sie sich wie ein frisch verliebtes Pärchen. Vermutlich war das einfach ihre Art. Sie ließ sich wahrscheinlich nicht so schnell richtig fallen.

Doch eines Tages kam Michael von einem Treffen mit Dana zum Hauptquartier und sah Martin in seinem Raum sitzen. Er hatte den Kopf in seinen Händen vergraben.
"Was ist los Martin." Als dieser aufsah konnte man Tränen in seinen Augen erkennen.
Michael ahnte nichts Gutes Martin hatte einen Gesichtsausdruck, den er schon einmal gesehen hatte. Aber es war schon sehr lange her. Damals auf der Erde, als er verschüttet war und sich wieder freigegraben hatte.
"Nein, bitte sag, dass es nicht das ist was ich denke."
Martin nickte nur stumm.
Oh nein, das konnte doch nicht sein. Sie hatten ihm Alwyn genommen, damals auf er Erde. Und jetzt... nein, er konnte es nicht glauben.
"Ist George.. ist George?"
"Ja, er ist tot."
"Oh mein Gott."
Nun war es ausgesprochen, die Trauer überkam ihn. Wieso George? Er wusste, dass dieser schon länger gesundheitlich angeschlagen war. Aber das es so schlecht stand...
"Ging es schnell?"
"Ja, er dürfte kaum etwas gemerkt haben."
"Gut." Das letzte Wort sagte er schon völlig benommen. Er konnte es einfach nicht glauben. Er musst erst einmal raus. Raus aus diesem Gebäude, ganz schnell.

Der Schmerz saß tief. Auch wenn Dana sich alle Mühe gab ihn zu trösten dauerte es eine Weile, bis er wieder klar denken konnte. Langsam fing er auch an sich Gedanken über seine Zukunft zu machen. Was war nun, wo George weg war. Wie würde ein neuer Ranger One ihn behandeln. Und wer würde es überhaupt sein? Ihm viel diese verrückte vermummte Gestalt in der Bar wieder ein. Sie hatte ihm gesagt, ihm sei etwas besonderes vorherbestimmt. Er solle Menschen beeinflussen und zum Guten führen. Würde er unter einem neuen Entil'Zha noch die Chance dazu bekommen? Und so kam dann auch der Tag, an dem Martin kam um mit ihm diese Frage zu besprechen.
"Du weißt, bei aller Trauer wird es Zeit einen neuen Entil'Zha zu bestimmen."
"Ja, ich weiß."
"Danell versucht nun auch noch die Ranger unter seine Kontrolle zu bringen."
"Was? Dann hätte er die Führung über die Minbari und die Ranger."
"Ja genau. Es wird schwer werden das zu verhindern. Es gibt nur einen Weg."
"Und der wäre?"
"Hm, es ist schwer zu erklären. Ich habe dir hier etwas mitgebracht. Es ist ein sehr alter Text."
"Er sieht wirklich sehr alt aus. 500 Jahre?"
"900 Jahre sogar."
"Oh, gutes Papier."
"Ja, dem Schreiber war bewusst, dass er lange halten muss, bzw. der Schreiberin."
"Von wem ist er."
"Von der zu dem Zeitpunkt schon sehr alten Delenn."
"Von Delenn persönlich? Wieso habe ich nie etwas von diesem Text erfahren."
"Weil er unter Verschluss war. Nur wenige sollten davon wissen. Leider hat es sich in den langen Jahren rumgesprochen. Er könnte dir als "die Prophezeiung" bekannt sein."
Dieses Wort wirkte wie ein Klingeln in Michaels Ohren. Endlich sollte er erfahren, was es mit der Prophezeiung wirklich auf sich hatte. Martin gab ihm noch ein Gutachten mit der Bitte, es erst nach dem Brief zu lesen und verließ ihn dann, damit er sich erst mal in Ruhe in die Situation einfinden konnte.

Er hatte den kurzen Brief nun zum 4. mal gelesen und er konnte es immer noch nicht fassen. Dieser Mensch der dort beschrieben war sollte wirklich er sein? Hier stand, dass es 900 Jahre nach diesem Brief auf der Erde einen Nachfahren von ihr geben würde, es war ein genetischer Code dabei. Dieser stimmte eindeutig mit seinem überein, wie das Gutachten auswies. Des Weiteren stand in dem Text, dass diese Person, also er, der neue Entil'Zha werden und die Welt in eine gute Zukunft führen sollte. Er schüttelte erneut den Kopf, er wollte sofort zu Dana und ihr alles erzählen, aber konnte er ihr so sehr vertrauen?

"Hallo Fahn."
"Was wollen sie T´Nok?" sie waren nicht in seinem Büro, sondern in einer Bar auf Minbar im Aliensektor. Fahn hatte gar nicht gewusst, dass der Narn auf Minbar war. Also konnte es sein Herr Danell auch nicht wissen, sonst hätte er, als engster Mitarbeiter, es schon längst gewusst.
"Wollen sie nicht erst etwas trinken?"
"Nein, ich würde gerne direkt zur Sache kommen. Warum haben sie mich hier hergerufen, wenn sie etwas politisches besprechen wollen ist Danell ihr Ansprechpartner."
"Ich möchte aber mit ihnen sprechen." Er winkte der Bedienung. "Ein Wasser bitte für meinen Minbari-Freund.
"Also, was ist los T´Nok?"
"Kennen sie diese Frau?" T´Nok reichte ihm ein Foto.
Das Gesicht des Minbari entgleiste Spontan. "Wo haben sie das her?"
"Ich habe meine Quellen. Beantworten sie einfach meine Frage: Kennen sie diese Frau?"
"Nein, ich habe sie noch nie zuvor gesehen." Fahn hatte seine Haltung zurück gewonnen, aber es viel ihm verdammt schwer.
"Kennen sie diese Frau?" noch ein Foto ging über den Tisch.
"Natürlich, das ist meine Ehefrau. Was soll dieses Ratespiel?"
"Das werden sie bald verstehen. Diesen Jungen dürften sie in der Tat nicht kennen." Er reichte ihm noch ein Foto.
"Das ist korrekt."
"Gut, um jetzt mal zum Punkt zu kommen. Ich weiß sehr wohl, dass sie diese Frau kennen. Und ich weiß auch, dass sei mit ihr eine Affäre hatten, und auf diesem Datenkristall..."
Er holte eine Kristall aus einer Brusttasche.
"... sind Daten, die eindeutig beweisen, dass dieser Junge" er deutete auf das Foto "ihr Sohn ist."
Fahn schluckte merklich. Seine Gesichtszüge entgleisten erneut. Jetzt war es eh egal.
"Sie können ihn behalten. Ich habe eine Kopie. Sie haben einen Tag um alles zu studieren. Wir werden uns morgen um die gleiche Zeit wieder hier treffen." T´Nok nahm noch einen letzten Schluck von seinem Getränk und lehnte sich dann zurück um zu beobachten wie Fahn aus der Bar schlich. Sein Gehilfe G´Naf der in einer Ecke gestanden hatte setzte sich zu ihm.
"Es läuft alles wie nach Plan. Er wird die Informationen bringen, die wir brauchen. Geh du schon mal zurück zum Quartier und stell eine Verbindung her zu Imperator Renal. Langsam fügt sich alles zusammen, so wie wir es wollten."

Am liebsten würde er Michael schon von dem Ergänzungsbrief erzählen, aber es war noch nicht soweit. Er durfte noch nicht einmal etwas davon wissen, so war es aufgetragen. Die Prophezeiung sollte eigentlich auch geheim bleiben, aber bei diesem Brief stand extra dabei, dass die Erfüllung der Prophezeiung von seiner Geheimhaltung abhing.
"Verstehst du es nun? Wenn wir den Rangers klar machen, dass du dieser Mann bist von dem geschrieben wurde, werden sie dich zum Entil'Zha machen. Falls nicht kann ich nicht dafür garantieren, dass Danell sich nicht durchsetzten wird."
"Ich verstehe. Ich werde es machen. Ich hab ja keine andere Wahl glaub ich. Aber an den Gedanken, von Delenn persönlich vorausgesagt worden zu sein, muss ich mich erst noch gewöhnen."
"Ja, das ist wohl klar."
"Ich werde aber nicht von hier aus regieren. Hier erinnert mich zu viel an George."
"Du weißt, dass es den Rangers schon lange frei steht ihren Regierungsort zu wählen. Viele andere Entil'Zha vor dir haben nicht von aus Minbar regiert. George hat selber nur in den letzte Jahren seine Geschäfte von hier geregelt, vorher war er immer mit einem Schiff unterwegs."
"Bitte sag nicht Entil'Zha, du kennst die Geschichte."
"Der Name wird schon seit Jahrhunderten freier gebraucht. Daran wirst du dich gewöhnen müssen."
"Na, wenn du es sagst."

"Also, was wollen sie?"
"Nicht viel."
"Sie machen sich nicht so viel Arbeit, wenn Sie nicht viel wollen." Fahns Gesichtsausdruck war starr auf den Narn gerichtet. Er wollte dies nicht tun, aber er hatte keine andere Wahl. Sein Geheimnis durfte nicht an die Öffentlichkeit geraten.
"Ich möchte alle Informationen die Danell über den neuen Entil'Zha hat."
"Über Michael?"
"Ja genau. Und ich kann Ihnen versichern, einiges weiß ich und ich werde merken, wenn Sie versuchen, mir falsche Daten zuzuspielen. In diesem Fall werde ich Sie direkt erledigen. Sie wissen, was passiert wenn ich die Information die ich Ihnen gestern gegeben habe weitergebe?"
Das wusste er nur leider zu gut.
"Sie erhalten Ihre Daten in 2 Tagen."
"Wir treffen uns in 24 Stunden wieder hier. Sie sind der engste Mitarbeiter von ihm, das sollte kein Problem sein."
"Ja, dann in 24 Stunden." sagte Fahn zerknirscht bevor er die Bar wieder verließ.

"Du wirst Entil'Zha? Ja das ist ja wunderbar!" Sie viel ihm in die Arme.
Jetzt fing sie auch schon an. Aber er musste sich wohl wirklich dran gewöhnen.
"Ja, es sieht ganz so aus."
"Na, das ist doch wunderbar. Du wirst auf Minbar bleiben und wir können uns weiter treffen."
"Dana." Er wurde plötzlich ernst.
"Ich werde nicht von hier aus regieren. Ich werde herumfliegen und viele Welten besuchen."
Sie wurde traurig. "Dann werden wir uns nicht mehr so oft sehen?"
"Ich dachte mir das etwas anders." Er fiel auf die Knie und nahm ihr Hand. "Dana, willst du meine Frau werden? Willst du mit mir diese fremden Welten besuchen?"
Er hatte sie völlig überrascht, das spürte er. Aber ein Lächeln ging über ihr Gesicht und Tränen rannen ihre Wangen hinab. "Ja, ich will. Mehr als alles andere."
Sie zog ihn an der Hand hoch, umarmte und küsste ihn. Es war ein weitreichender Schritt für ihn, aber er war sich sicher, dass das sie Frau war, mit der er sein Leben verbringen wollte.

"Unser Geschäft ist beendet!" waren ihre ersten Worte als sie in sein Büro stürmte.
"Na, nicht so hastig. Was ist passiert."
"Er hat mich gebeten ihn zu heiraten." Sie hatte Tränen in den Augen. "Ich kann das nicht weiter machen."
"Willst du denn, das er alles erfährt?"
"Natürlich nicht."
"Dann bleibt dir wohl keine andere Wahl."
"Nein, es gibt keine Informationen mehr, es ist aus und vorbei."
"Dann wird er davon erfahren."
"Du hast keine Vorteil davon es ihm zu erzählen, nicht den geringsten." Sie schrie schon beinah, so aufgebracht war sie.
"Meinst du nicht, es würde ihn interessieren, dass er die ganze Zeit nur ausgehorcht und benutzt worden ist?"
"Du weißt, dass das nicht wahr ist. Meine Familie braucht das Geld und ich hab dir kaum Informationen gegeben. Außerdem liebe ich ihn." Die letzten Worte konnte man kaum noch verstehen vor lauter Tränen.
"Das wird er nicht so sehen."
"Ich muss es versuchen, ich kann so nicht weiter machen." Die Tür knallte ins Schloss, als sie das Büro verließ. Kurze Zeit später kam Fahn herein.
"Was war mit ihr los?"
"Ach, das arme Mädchen hat sich verliebt. Das kommt davon, wenn man Liebe und Geschäft vermischt. Ich hoffe nur sie wird es ihm nicht erzählen."
"Was werden wir wegen ihr unternehmen?"
"Nichts! Ihm die Information zukommen zu lassen bringt nichts, weil ich mir nur selber schade. Wenn ich sie umbringen oder verschwinden lasse wird er erst recht Nachforschungen anstellen. Ich hoffe, dass sie darauf spekuliert, dass ich es ihm nicht erzähle und sie es so auch nicht erzählen wird."
Fahn nickte nur stumm. Das schlecht Gewissen plagte ihn immer mehr. Aber es war die einzige Möglichkeit für ihn gewesen aus dieser Situation herauszukommen.

"Herzlichen Glückwunsch erst mal Entil'Zha."
"Vielen Dank T´Nok, schön, dass wir uns gleich einmal persönlich treffen können."
"Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Sie scheinen ein würdiger Nachfolger für George zu sein."
"Ich bekomme schon Angst, wenn Sie mir so schmeicheln."
Beide lachten. Michael ging es relativ gut. Er war Führer der Ranger und er war dabei die Liebe seines Lebens zu heiraten. Darüber gelang es ihm, die Gedanken an George zu verdrängen. Einen Tag zuvor hatte er mit Danas Vater gesprochen und ihn, der alten Menschentradition nach um die Hand seiner Tochter gebeten. Dieser war durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Auf der einen Seite war er traurig, dass seine Tochter bald nicht mehr bei ihm war. Auf der anderen freute er sich natürlich, dass sie einen Mann gefunden hatte, der Karriere machte und obendrein noch so sympathisch war. Es war sehr unüblich, dass ein Mädchen aus der Arbeiterkaste so hoch hinaus kam und er war sehr stolz auf sie gewesen. Außerdem stand es um seine Finanzen wohl auch nicht so gut, und da war er froh seine Tochter in dieser Beziehung abgesichert zu haben.
Er plauderte ein bisschen mit T´Nok , sie redeten über die anderen Regierungen, darüber wie es war so viele Leute zu regieren, aber keiner gab sich die Blöße etwas mehr von sich preiszugeben. Michael hatte viel über den Narn gehört, genug um zu wissen, dass er sich auf dessen Freundlichkeit nicht verlassen konnte. Kurz vor Ende des Gesprächs kam dieser dann auch zu dem eigentlichen Grund seiner Einladung.
"Hier habe ich einen Datenkristall für Sie." Michael guckte etwas verwirrt.
"Was ist drauf."
"Das werden Sie am besten selber sehen. Ich habe überlegt, ob ich es Ihnen zeigen soll. Aber ich denke Sie haben ein Recht es zu erfahren. Das Ganze mag vielleicht so aussehen als wolle ich Sie beeinflussen, aber Sie werden sehen, dass die Beweise stichhaltig sind."
"Ich werde sie mir ansehen." Verwirrt, aber dennoch höfliche gab er T'Nok die Hand und verließ sein Büro, das G´Naf daraufhin betrat.
"Hat er den Kristall?"
"Ja mit allen Bildern von Dana und Beweisen für ihre Zusammenarbeit mit Danell, außerdem Beweise, dass die beiden Minbari, die ihn zusammengeschlagen haben von Danell angeheuert waren."
"Waren die nicht von uns?" Dies schien mehr eine rhetorische Frage zu sein.
"Natürlich, aber da sind als erstes die anderen Beweise, und danach wird er das andere mit Sicherheit nicht mehr sehr gründlich prüfen lassen." Er setzte ein Lachen auf, stand auf und streckte sich.
"Ach, es läuft doch alles nach Plan, genau so wie man es sich wünscht."

Fassungslos saß er vor dem Bildschirm. Er konnte es einfach nicht glauben, aber die Beweise waren eindeutig. Sie hatte ihn die ganze Zeit nur hintergangen. Und er hatte es nicht gemerkt. In diesem Moment wurde ihm klar woher diese kalte Aura kam. Er wollte weinen, aber er war so fassungslos, dass er überhaupt nicht reagieren konnte. Den zweiten Beweis überflog er nur, er hatte sich schon lang gedacht, dass die Kriegerkaste hinter diesem Anschlag gesteckt hatte, da lag es auf der Hand, dass Danell der Drahtzieher war. Aber das war ihm auch nicht mehr so wichtig, dass war lange her. Außerdem wurde ihm gerade die Frau genommen, mit der er eben noch vorgehabte hatte sein ganzes Leben zu verbringen. Aber er wollte es von ihr hören, er wollte es erst aus ihrem Mund hören, dass sie ihn für Danell ausspioniert hatte.

Es gab nur die eine Möglichkeit sie musste es ihm sagen. Sie konnte mit diesem Geheimnis nicht länger weiterleben. Als die Tür zu ihrem Raum aufging und er dort stand, war sie so damit beschäftig darüber nachzudenken, wie sie es ihm beibringen konnte, dass sie seinen veränderten Gesichtsausdruck völlig übersah.
"Schatz, ich muss dir etwas sagen." Das war zwar nicht der ideale Anfang, aber irgendeinen musste sie ja machen. Allerdings wurde sie jäh von ihm unterbrochen.
"Hast du mich ausspioniert?" Oh nein, Danell hatte es ihm schon erzählt. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, also stotterte sie erst mal.
"Hast du mich für Danell ausspioniert?" wiederholte er eine Frag diesmal mit noch mehr Nachdruck.
"Ja." Sie brach in Tränen aus. "aber..."
Nur für dieses "aber" war es schon zu spät. Er drehte sich um und verließ ihr Zimmer. Es würde für immer sein, soviel war sicher. Sie brach in Tränen aus. Tränen über ihr eigens Verhalten, darüber, dass sie nicht schon viel früher mit offenen Karten gespielt hatte. Wenn sie es ihm vorher erzählt hätte, hätte er vielleicht einen Weg gefunden ihr irgendwann wieder zu vertrauen, aber so war es vorbei, das wurde ihr schmerzlich klar. Auch sie hatte die Liebe ihres Lebens verloren. Aber im Gegensatz zu Michael war es ihre eigene Schuld gewesen.

Weiter 6 Tage vergingen. Michael hatte sich in irgendeine Arbeit gestürzt. Er fühlte keine Trauer im Moment. Das einzige Gefühl das er hatte war kalter Hass. Hass auf Dana, auf Danell. Aber vor allem auf das Universum. Es hatte ihm Alwyn und George genommen, und nun auch noch die einzige Frau die er jemals geliebt hatte. Aber da er sich an dem Universum nicht rächen konnte beschloss er, mit Danell anzufangen.

"Sie haben mir die Daten doch sicherlich nicht einfach so gegeben? Was planen sie gegen Danell?"
"Zunächst habe ich Ihnen die Daten gegeben, damit Sie die Wahrheit erfahren."
"Natürlich. Und der zweite Grund war, dass Sie Danells Ansehen bei mir schädigen wollten, dass ist Ihnen vorzüglich gelungen. Was planen Sie also gegen ihn?"
Der Narn lächelte. Nun war es an der Zeit, Klartext zu reden.
"Ich habe einen Pakt mit den Centauri. Wir werden in 12 Tagen Minbar angreifen, aber das schaffen wir nicht ohne Ihre Hilfe."
"Die Rangers bestehen zu einem Großteil aus Minbari und Minbari greifen keine Minbari an."
"Ich erwarte auch nicht, dass Sie mich unterstützen. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Mars und Io in einem solchen Fall dem Rangerkurs anschließen würden. Ich erwarte nur, dass Sie sich aus dem Krieg vollkommen heraushalten, und nicht versuchen in irgendeiner Weise Frieden zu stiften. Das reicht mir."
Michael dacht darüber nach, er wusste, dass so ein Angriff auf Minbar verheerende Folgen haben würde. Aber das war ihm eigentlich egal. Danell sollte bezahlen und das war der beste Weg.
"Wir werden uns völlig neutral verhalten."
"Das wollte ich hören."
Tja, nun war es gesagt. Natürlich konnte er seine Entscheidung jederzeit noch ändern, und er hätte bei dem Narn auch keine Skrupel gehabt. Aber vermutlich hätte er auch dann wenig Chancen einen Krieg zu verhindern. Narn und Centauri waren zusammen stark genug. Wie grotesk der Gedanke anhand ihrer Vergangenheit klang. Diese beiden Völker Schulter an Schulter. Aber die Centauri hatten nach dem letzten Krieg eh noch eine Rechnung offen mit den Minbari und T´Nok gefiel nicht, dass er Danell nicht kontrollieren konnte. Die Entscheidung lag also auf der Hand. Minbar würde zerstört werden, aber er dachte lieber nicht wirklich drüber nach. Es ging um die Rache, und der Schmerz saß zu tief um über die Konsequenzen nachdenken zu können.


Fortsetzung: "Zeit der Besinnung"


Nils von Delft
17.09.2002

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