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Rhiannons Geschichte:
28. Kapitel

(von Jennifer Fausek)

Sie waren so plötzlich gekommen, dass keine Zeit mehr für eine Evakuierung blieb. Sie waren wirklich überall und verdunkelten alles, den Himmel, die Landflächen, sogar die Ozeane.
Die Schatten machten sich daran, Minbar Stück für Stück zu zerstören und jedes Leben einzeln auszulöschen. Nichts und niemand konnte sie mehr aufhalten.
Es war praktisch völlig dunkel um Rhiannon, und sie wusste nicht genau wo sie sich befand, nur dass es irgendwo auf Minbar war. Es gab nur noch einige helle Flecken um sie herum, die einer nach dem anderen immer dunkler wurden, bis auch sie pechschwarz waren.
Schließlich war nur noch ein heller Fleck übrig. Als auch der immer dunkler wurde, wusste Ria, dass die Schatten gerade dabei waren, ihr Kind zu töten, und sie konnte nichts dagegen tun...

"Nein!" schrie Rhiannon und erwachte davon, bevor sie sich in vollkommener Finsternis fand.
Ehe sie überhaupt begriff, dass sie wach war, saß sie auch schon. Ihr Herz pochte rasend. Sie atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Es war alles nur ein blöder Traum gewesen. Immer noch ganz konfus strich sich Ria eine schweißfeuchte Strähne aus dem Gesicht.
"Habe ich dir nicht deutlich genug gesagt, du sollst gehen?" erklang plötzlich Turvals Stimme.
Rhiannon sah zu ihm hoch und sprang auf. "O ja, Sie haben sich sehr klar ausgedrückt", entgegnete sie. "Aber habe ich nicht deutlich genug gesagt, dass ich bleiben werde? Ich will den Anla'shok beitreten!"
Er musterte sie nachdenklich. "Deine Beharrlichkeit gefällt mir. Nur weiß ich nicht, was die anderen dazu sagen werden, wenn ich vorschlagen würde, dich ausbilden zu lassen, es war noch nie ein Mensch bei uns... andererseits denke ich, du hast dir eine Chance verdient. Allerdings wirst du dich zuerst beweisen müssen, damit wir sehen können, ob du für die Anla'shok auch geeignet bist, bevor wir entscheiden können, ob du bleiben darfst oder nicht."
"Und was soll ich tun?"
"Komm, ich werde es dir zeigen."
Sie gingen ins Freie. Die Sonne war gerade aufgegangen, und es herrschte klirrende Kälte, noch viel extremer als im Tal, und der Wind verstärkte es noch zusätzlich.
Rhiannon hüllte sich fester in ihren Mantel und den Umhang, und ihr Atem kondensierte in weißem Nebel vor Mund und Nase.
Turval deutete auf den höheren der besonders hohen Berge. "Bring mir von dort einen perfekten Nethai-Zweig mit drei Beeren daran."
Nethai war eine ganz besondere Pflanze. Es war ein Strauch, der seine Beeren im Winter trug. Aus den Beeren des Nethai-Busches konnte - bei spezieller Zubereitung - ein kostbares Duftöl gemacht werden (das für menschliche Sinne aber nicht wahrnehmbar war).
"Jetzt in die Berge hinauf zu gehen ist riskant", bemerkte Rhiannon. "Wir haben Winter, und das Wetter soll dann besonders schnell umschlagen."
"Damit hast du recht. Wirst du dich dem Test stellen?"
Das ist kompletter Wahnsinn, dachte Ria. Das werde ich nie schaffen. "Und ob. Ich werde es auf jeden Fall versuchen."
"Dann mach dich jetzt frisch, und zieh dich um", befahl Turval. "Gleich nach dem Frühstück kannst du dann losziehen. Wir werden dir genügend Proviant und Ausrüstung zur Verfügung stellen, auch einen Atmosphärengleiter, um zum Berg zu kommen. Deinen gemieteten werden wir zurückbringen. Du hast bis heute abend Zeit, um hier her zurückzukehren, sonst hast du den Test nicht bestanden. Und lass dir nicht einfallen zu betrügen. Wir würden es wissen, glaube mir."
Rhiannon nickte. "Ich werde es mir merken."
"Gut."
Ria konnte ihre Sachen in einem der vielen unbenutzten Räume unterbringen, dort auch in das kleine Bad gehen und sich umziehen. Frühstücken musste sie alleine im Speisesaal, denn keiner der Anla'shok, die hier lebten wollte ihr offenbar Gesellschaft leisten.
Während Rhiannon mit Essen beschäftigt war, nahm Sech Turval Shakara unauffällig beiseite, um alleine mit ihr zu reden.
"Du wirst Rhiannon folgen und sie beobachten", wies er die Kriegerin an. "Aber achte darauf, dass sie dich nicht sieht. Du darfst dich auf keinen Fall einmischen, was auch geschieht."
"Ja, Meister", brummte Shakara und verneigte sich. "Aber ich bezweifele, dass sie es schaffen wird."
Turval deutete ein Lächeln an. "Doch, das wird sie."
Shakara schnaubte ärgerlich. "Ach, euch Anla'shok soll mal einer verstehen. Falls sie doch in Schwierigkeiten gerät, soll ich sie dann etwa einfach sterben lassen? Sie ist zwar ein Mensch, aber..."
"Du wirst in dem Fall schon wissen, was zu tun ist."
Sobald sie bereit war, machte sich Rhiannon mit einem Ein-Personen-Gleiter auf den Weg zu dem Berg, den Turval ihr gezeigt hatte, ohne auch nur zu ahnen, dass ihr jemand dicht auf den Fersen war.
Sie hatte zu der ganzen Ausrüstung auch besonders warme Kleidung bekommen, und eine Karte, die ihr genau zeigte, wohin sie gehen musste.
Ria landete den Gleiter bei einer Art Bergstation etwa auf halber Höhe des Berges. Zu ihrem eigentlichen Ziel würde sie von da aus noch gut drei Stunden brauchen.
Hier war es sogar noch kälter als in Tuzanor, und Rhiannon war deshalb froh, dass sie warme, dicke Kleidung und feste Stiefel trug.
Die ungewohnt dünne Höhenluft machte Ria etwas zu schaffen, sie musste hier viel schneller atmen als normal um genügend Sauerstoff in die Lungen zu bekommen, und ab und zu nahm ihr eine schneidend kalte Windbö für einige Augenblicke ganz den Atem.
Trotzdem kam Rhiannon die erste Zeit einigermaßen zügig voran. Die Wege waren trotz des Schnees gut sichtbar und relativ sicher begehbar. Aber je weiter sie kam, desto schwieriger und steiler wurden die Pfade.
Glücklicherweise war das Wetter halbwegs gut - abgesehen von ein paar Wolken und Nebelschwaden. Aber das Wetter konnte sich innerhalb einer halben Stunde ändern, vor allem, wenn es ein wenig windig war, wie eben.
Im Hochsommer musste dieser Ort wunderschön sein, doch im Moment war es eine Wüste aus Schnee und Eis, aus der hin und wieder karge Pflanzen ragten.
Nach zwei oder zweieinhalb Stunden - sie wusste nicht genau, wie lange sie schon gewandert war - kam Ria zu einem Wasserfall, der neunzig bis hundert Meter hoch und etwa vier Meter breit war und als reißender Wildbach weiter ins Tal floss. Es gab hier keine Brücke über den Fluss, was aber auch nicht weiter verwunderlich war. Es verirrten sich nur sehr wenige Leute hier herauf, höchstens einmal ein paar Minbari, um in der Einsamkeit zu meditieren oder Nethai-Beeren zu pflücken.
Damit war der Weg an diesem Bach endgültig zu Ende, es gab keine Möglichkeit weiter zu kommen. Aber es spielte keine Rolle. Soweit Rhiannon es noch im Gedächtnis hatte, musste sie neben dem Wasserfall an der Felswand ganz nach oben klettern.
Ria ärgerte sich darüber, dass sie kein Seil dabei hatte. Sech Turval hatte gesagt, sie würde keines brauchen. Damit hatte er zweifellos recht. Es gab in der Felswand so viele Ritzen, Rillen und ähnliches, dass sie auch sehr gut ohne Hilfsmittel hochklettern konnte, trotzdem wäre es ihr lieber gewesen, sie hätte sich absichern können, dann wäre es nicht so riskant gewesen.
Aber das ließ sich jetzt auch nicht ändern, sie musste es eben so wagen. Rhiannon seufzte und nahm die Wand in Angriff.
Etwa in der Hälfte der Wand gab es einen schmalen, dafür umso längeren Felsvorsprung. Ria traute ihren Augen kaum: der Sims führte direkt hinter dem Wasserfall durch. Und dort, versteckt, war eine Höhle, die weit in den Berg hinein reichte!
Rhiannon schaffte es, dorthin zu kommen, ohne nass zu werden. Diese Höhle war bisher der einzige halbwegs akzeptable Rastplatz, den Ria auf ihrer Wanderung durch diese Einöde gefunden hatte.
Das Tosen des Wasserfalls war schon beim Klettern sehr laut gewesen, aber in dieser Höhle wurde es fast unerträglich. Dafür war dieser Ort vom Wetter gut geschützt, und es war hier auch nicht so kalt.
Ria sah kurz nach draußen. Das herabstürzende Wasser legte sich wie ein undurchdringlicher Schleier über den Eingang und ließ alles, was davor war, verschwimmen. Es war wirklich fantastisch, ein perfektes Versteck.
Doch dann riss sie sich Rhiannon von diesem Anblick los und zog ihre Handschuhe aus. Sie entzündete einige der glühenden Steine, die sie mitgenommen hatte, die ihr wichtige Wärme spendeten. Denn packte die junge Frau auch einen Teil ihrer Vorräte aus, denn die Strapazen der Wanderung hatten sie hungrig gemacht.
Ria wusste, es wäre klüger gewesen, die Höhle erst einmal gründlich zu untersuchen, bevor sie sich entschloss, sich hier auszuruhen, aber sie war im Moment viel zu geschafft dafür. Sie war einfach nur froh darüber, dass sie einen geschützten Platz zum Ausruhen gefunden hatte.
Während sie aß, studierte Rhiannon vorsichtshalber noch einmal die Karte. Wie es aussah war sie wirklich auf dem richtigen Weg. Jetzt musste sie nur noch die Felswand hochklettern, dann war sie praktisch schon am Ziel.
Ohne zu schauen griff Rhiannon nach einer Keeva, einer blauen apfelähnlichen Frucht - und spürte mit einem Mal einen sehr schmerzhaften, brennenden Stich in ihrer rechten Hand. Erschrocken sah sie, dass ein hellgrünes Etwas auf ihrem Handrücken saß - eine Desh'kar!
Bevor das spinnenartige Tier noch einmal zustechen konnte, zerschlug Rhiannon es in einem Anflug von Panik blitzschnell an einem Felsen.
Die Desh'kar war, obwohl sie so klein war, eines der gefährlichsten Tiere, die es auf Minbar gab. Sie ernährten sich hauptsächlich von irgendwelchen Insekten, aber auch andere kleine Tiere und sogar süße Früchte waren ihr als Nahrung recht.
Das Gift der Desh'kar lähmte das Opfer und tötete es schließlich. Bei einem Tier dauerte es einige Sekunden bis wenige Minuten, bis es starb, und die Desh'kar konnte es in aller Ruhe fressen. Selbst für Minbari verlief der Stich einer Desh'kar normalerweise tödlich, wenn sie nicht innerhalb von etwa vier, fünf Stunden das Gegengift gespritzt bekamen.
Und bei einem Menschen? Bisher hatte niemand die Möglichkeit gehabt herauszufinden, wie dieses Gift auf Menschen wirkte.
Rhiannon konnte nur hoffen, dass ihr wenigstens noch so viel Zeit blieb, wie einem Minbari bleiben würde. Sie würde sich in jedem Fall beeilen müssen.
Als Ria die gerötete, leicht angeschwollene Einstichstelle begutachtete, breitete sich eine fast unheimliche Ruhe in ihr aus. Gut, wenigstens war kein Blut zu sehen. Wenn das Gift nicht direkt in die Blutbahn geraten war, verteilte es sich möglicherweise nicht so schnell, und es verschaffte ihr vielleicht ein bisschen mehr Zeit.
Rhiannon versorgte die Wunde so gut sie es im Moment vermochte und legte einen dünnen keimfreien Verband darüber.
Du solltest besser umkehren, erklang eine spöttische Stimme in ihr.
"Nein", murmelte Ria im Selbstgespräch, während sie ihre Sachen zusammenpackte. "Ich bin schon so weit gekommen... Und ich kann es immer noch schaffen."
Zum Glück war der Verband an der rechten Hand so dünn, dass sich der Handschuh leicht darüber ziehen ließ.
Rhiannon kletterte weiter. Sie begann bereits, die Auswirkungen des Giftes zu spüren. Es fiel ihr zusehends schwerer, ihre Arme und Beine richtig zu bewegen. Sie fühlten sich kraftlos und schwer an, sie hatte das Gefühl, als gehörten sie gar nicht zu ihr, und ihr war immer wieder schwindlig.
Keuchend erreichte Rhiannon die Oberkante der Felswand. Sie war nun auf einem etwa einem Kilometer langen und fünfhundert Meter breiten Plateau, das schräg zum Abgrund abfiel und das von einem Bach geteilt wurde. Es wurde von weiteren steilen Felswänden, von wo der Fluss offenbar seinen Ursprung hatte, und Raum begrenzt. Zur Zeit war es zu einem Großteil von Schnee und Eis bedeckt.
Ria konnte deshalb die Felsen und Wiesen nur erahnen. Sie stämmte sich ächzend hoch und erkannte in einiger Entfernung ein paar Nethai-Sträucher in ihrer wundervollsten winterlichen Beerenpracht, die im Sonnenlicht silbern schimmerten.
Vorsichtig, Schritt für Schritt näherte sich Rhiannon ihrem Ziel. Sie wollte es vermeiden, hier zu stolpern oder gar wegzurutschen. Sie versank fast knietief im Schnee und hätte deshalb ohnehin nicht schneller laufen können, selbst wenn sie gewollt hätte.
Sie begutachtete die Sträucher, die aus dem Schnee ragten, ratlos. Was konnte Sech Turval mit einem 'perfekten Zweig' denn nur gemeint haben? Sie hatte ihn das zwar gefragt, aber keine konkrete Antwort darauf erhalten. Sie sah sich weiter um, da fiel ihr Blick auf einen kleinen Zweig am Boden, der wohl unter der Last des Schnees abgebrochen war und an dem drei Beeren hingen.
Ria grinste triumphierend und hob ihn auf. Diesen Zweig würde sie mitnehmen, er war geeignet. Seine Oberfläche war glatt und gleichmäßig gemustert, und nirgends waren irgendwelche Verunreinigungen oder Kerben zu sehen. Sie steckte den Zweig in ein kleines Täschchen am Gürtel.
Rhiannon fühlte sich furchtbar ausgelaugt, so dass jede Bewegung zur Qual wurde. Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken. Sie war müde, todmüde, und sie hatte nur noch einen Wunsch, nämlich zu schlafen und alles um sich herum zu vergessen.
Aber sie musste weiter. Mühsam richtete sie sich auf, und ein neuerlicher Schwindelanfall erfasste sie. Verbissen kämpfte sie dagegen an und kam auf die Füße. Nein, sie durfte auf keinen Fall hier liegen bleiben und sich ausruhen. Wenn sie jetzt die Augen schloss und einschlief würde sie nie mehr aufwachen.
Gib es auf, du wirst doch sowieso sterben, erklang wieder diese hämische Stimme in ihrem Kopf, ihre eigene.
Möglich, dachte sie grimmig. Aber ich kann es wenigstens versuchen...
Ria stolperte weiter, hatte den Wasserfall schon fast wieder erreicht, da verhedderte sie sich mit ihrem Bein und stürzte. Etwas in ihrem linken Fuß gab nach, und heißer Schmerz durchzuckte sie. Sie schrie laut auf, als sie auf einer mit Eis versehenen Stellen des Bodens aufschlug und wegrutschte.
Es gab keinen Zweifel, der Knöchel war gebrochen, aber das war unmittelbar nicht ihr größtes Problem. Sie schlitterte nämlich direkt neben dem Bach geradewegs auf den Abgrund zu! Rhiannon versuchte verzweifelt einen Halt zu erwischen, konnte aber keinen finden.
Doch da ragte ein Stück Fels aus dem Eis und Schnee, und sie krallte sich daran fest, so gut sie konnte, während der Rest ihres Körpers über den Abgrund hinweg rutschte und gegen den Felsen schlug. Ein Knacken verriet ihr, dass der Zweig in ihrer Gürteltasche zerbrochen war.
Rhiannon sah nach oben. Sie hatte nicht die Kraft, um sich da wieder hochzuziehen, und selbst wenn sie die gehabt hätte, mit dem gebrochenen Knochen ging es nicht.
Mit absoluter Sicherheit wusste sie, dass sie jetzt gleich sterben würde. Vielleicht lag es daran, dass es ihr langsam schwer fiel, einen klaren Gedanken zu fassen, aber es ängstigte sie nicht, machte sie auch nicht wütend oder verzweifelt. Eine nie zuvor gekannte Gelassenheit senkte sich auf sie herab. Nur noch einige, wenige Sekunden, und sie würde sich nicht mehr festhalten können und über neunzig Meter in den Tod stürzen...
Und dann glitten ihre Finger weg, doch genau in dem Moment packte jemand ihre Handgelenke und hielt sie fest. Ria blinzelte, versuchte die Gestalt über sich zu erkennen und begriff schließlich, um wen es sich handelte.
"Los, du musst dich mit deinen Füßen irgendwie abstützen, sonst werde ich es nicht schaffen, dich heraufzuziehen", presste Shakara zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie musste sich anstrengen, um das Tosen des Wasserfalls zu übertönen. Sie rutschte ein wenig vor und war jetzt schon gefährlich weit über dem Abgrund.
Rhiannon schaffte es nicht zu antworten. Die Schwindelanfälle wurden immer heftiger. Sie presste das Gesicht gegen den Felsen, während sie mit ihrem rechten, heilen Fuß einen Halt suchte. Sie fand einen in Kniehöhe. Shakara zog sie weiter, packte sie am Gurt und beförderte sie mit einem Ruck zu sich hinauf.
Ein paar Minuten lagen die beiden Frauen schwer atmend nebeneinander und erholten sich von der Anstrengung. Shakara richtete sich als erste wieder auf.
"Mein Fuß ist gebrochen." Es fiel Ria sichtlich schwer, diese Worte zu formulieren.
"Ich werde ihn mir gleich einmal ansehen", verkündete Shakara.
"Mir macht weitaus mehr Sorgen, dass ich von einer Desh'kar gestochen worden bin, und zwar schon vor mehr als einer Stunde", erwiderte Rhiannon benommen. "An der rechten Hand..."
Shakara fluchte. "Auch das noch!" brummte sie. "Dann müssen wir zusehen, dass wir dich ins Tal bringen. Je schneller desto besser."
"Ich muss erst einen neuen Zweig suchen", murmelte Ria. Sie versuchte sich aufzusetzen, schaffte es aber nicht.
Sie konnte Shakaras Antwort nicht mehr verstehen. In ihr fühlte sich alles so merkwürdig an. Ob das weitere Auswirkungen des Giftes waren? Ehe Rhiannon richtig darüber nachdenken konnte, hüllte undurchdringliche Dunkelheit sie ein, und sie verlor das Bewusstsein.


Fortsetzung: Kapitel 29


Jennifer Fausek
17.09.2002
Website von Jennifer Fausek

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