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Rhiannons Geschichte (2. Band):
44. Kapitel

(von Jennifer Fausek)

"Und? Was denkt ihr?" fragte Sinclair über das Kom-System vom Cockpit des Flieger I aus.
"Die Dinger sind besser als die herkömmlichen Schiffe", sagte Marcus. Er flog eine sehr enge Rolle und hatte ganz offensichtlich seinen Spaß daran.
"Ja, es ist das beste Schiff, das ich je ausprobiert habe", fügte Rhiannon mit einem deutlich hörbaren Lächeln vom Flieger II aus hinzu.
"Dem stimme ich zu", meldete sich Cathrene.
Sie machten ihre Testflüge auf dem kleineren der beiden Monde, die Minbar umkreisten. Hier gab es nichts außer Krater und Felsen. Der Mond hatte nämlich keine Atmosphäre.
Er wurde auch nicht genutzt, weil es sich nicht lohnte, dort etwas aufzubauen. Es gab hier keine Ressourcen, die es wert waren abgebaut zu werden.
Es ließ sich auch nur schlecht eine Forschungseinrichtung aufbauen, weil es praktisch kein Wasser gab.
Die vier Schiffe schossen nur wenige Meter über den Boden hinweg. In dieser Einöde konnten sie sich nach Herzenslust austoben.
Sie hatten in den vergangenen Stunden jedes nur erdenkliche Manöver ausprobiert, und sie alle fühlten sich schon nach der kurzen Zeit vollkommen sicher in den neuen Kampffliegern.
"Die Vorlonen mögen zwar nicht besonders vertrauenerweckend sein", bemerkte Rhiannon. "Aber es lässt sich nicht abstreiten, dass die fantastische Schiffe bauen."
"Amen, Flieger II" antwortete Sinclair.
"Können wir die Dinger eigentlich behalten, wenn die Mission abgeschlossen ist?" fragte Marcus. "Sozusagen als Souvenir?"
Sinclair musste grinsen. "Ich werde sehen, was ich tun kann."
Sie alle waren sich der Gefahr bewusst, die da auf sie zukam. Aber sie wollten sich davon nicht den Spaß verderben lassen, mit diesen wirklich unglaublichen Schiffen zu fliegen.
Aber schon viel zu früh mussten sie zu dem riesigen minbarischen Transportschiff zurückkehren. Es setzte Kurs Richtung des nächstgelegenen Hyperraumsprungtor, als sich das Weltraumtor der Andockbucht hinter ihnen geschlossen hatte.
Mit dem Transportschiff würden sie gut zwei Tage brauchen, um Babylon 5 zu erreichen, nicht nur sieben oder acht Stunden, wie mit den schnellen Flitzern.
Sinclair war ein wenig erstaunt, als er Rathenn sah, der auf sie wartete, als sie in den Druckanzügen und mit den Helmen auf den Armen das Dock verließen.
"Nanu?" sagte Sinclair und sah ihn forschend an. "Wollten Sie nicht nach Minbar zurück?"
Rathenn verneigte sich leicht. "Nein, Entil'zha. Ich werde Sie nach Babylon 5 begleiten."
Sinclair wandte sich an seine Leute. "Geht schon voraus, und versorgt die Druckanzüge."
Als sie weggingen fuhr er fort: "Verzeihen Sie mir die Frage, aber warum wollen Sie uns unbedingt begleiten?"
"Um Ihnen zu Diensten sein zu können, Entil'zha." Satai Rathenn konnte ganz passabel einen Vorlonen imitieren, wenn er wollte.
"Haben Sie noch irgendwelche Informationen für mich?" fragte Sinclair.
"Nicht zu diesem Zeitpunkt."
Sinclair presste kurz die Lippen zusammen. "Satai Rathenn, wenn es noch etwas Wichtiges gibt, das wir wissen sollten, dann sagen Sie es mir bitte jetzt, und nicht erst in letzter Minute."
Rathenn sah ihn verwundert an. "Informationen werden immer zur rechten Zeit weitergegeben."
Sinclair versuchte nicht zu seufzen. Da war nichts war er gegen diese lästige Angewohnheit der Minbari immer erst etwas zu sagen wenn es unbedingt erforderlich war, tun konnte.
"Na gut, dann werde ich jetzt sehen, dass ich jetzt meine Leute einhole."
Sinclair eilte davon.
Rathenn sah im sorgenvoll hinterher.

Der Flug nach Babylon 5 verlief ereignislos. Sinclair, Rhiannon, Marcus und Cathrene schliefen viel, um für die Mission gut ausgeruht zu sein.
Wenn sie wach waren, redeten sie über den bevorstehenden Auftrag. Sinclair berichtete den anderen von seinen Erlebnissen mit der Zeitspalte.
In der restlichen Zeit unterrichtete Ria Cathrene so gut es auf dem Raumschiff eben ging.
Sie saßen alle gemeinsam beim Frühstück. Sie scherzten ein wenig miteinander und unterhielten sich angeregt über alles mögliche.
Da kam Rathenn zu ihnen, und die Gespräche verstummten sofort. Während des gesamten Fluges hatten sie den Satai praktisch nie zu Gesicht bekommen, geschweige denn, dass er mit ihnen gesprochen hätte.
Mit keinem Wort hatte er ihnen gesagt, warum er mit ihnen gekommen war. Doch wie es aussah würden sie es jetzt erfahren.
Vor einer Stunde erst waren sie durch das Hyperraumsprungtor in den Normalraum zurückgesprungen.
"Wir haben jetzt die gewünschte Position im Orbit erreicht", sagte Rathenn knapp. "Bitte Entil'zha, würden Sie und Ihre Leute mich zum Dock begleiten? Es muss noch eine Kleinigkeit erledigt werden, bevor Sie aufbrechen können. Ein Shuttle vom Planeten wird bald eintreffen."
Noch während er die letzten Worte gesprochen hatte, ertönte der Alarm. Es gab eine Warnung im Dialekt der Arbeiterkaste. Alle sollten die Andockbucht auf schnellstem Wege verlassen.
Durch die Aussichtsfenster sahen sie dabei zu, wie ein winziges Shuttle anlegte, dessen Bauweise den Menschen vollkommen unbekannt war. Das Weltraumtor der Andockbucht schloss sich wieder, und die Atmosphäre wurde wieder hergestellt.
Rathenn bat sie, kurz zu warten und ging in die Andockbucht. Sie sahen, wie sich die Luftschleuse des Shuttle öffnete und er das winzige Schiff betrat.
Nach kaum einer Minute kam er wieder zurück. Er hielt vier kleine weiße metallene Kästchen in den Händen.
Die Luftschleuse des Shuttles schloss sich wieder. Die Andockbucht wurde gesichert und das Tor zum All geöffnet. Das Schiff flog ab, ohne dass sie den Piloten oder die Pilotin zu Gesicht bekommen hätten.
Jedes der Kästchen, die Rathenn trug war mit einer unterschiedlichen unbekannten außerirdischen Glyphe gekennzeichnet.
Rathenn studierte die Schriftzeichen sorgfältig, bevor er sie Sinclair, Ria, Marcus und Cathrene überreichte.
Jedes der Schächtelchen enthielt ein rundes metallenes Objekt, nicht größer als eine Gürtelschnalle. Es hatte einen Haken an der Seite.
"Das sind Zeitstabilisatoren", erklärte Rathenn. "Sie werden Sie vor den Auswirkungen der Zeitspalten schützen. Sie müssen sie an Ihren Anzügen befestigen, und Sie dürfen die Geräte erst wieder entfernen, wenn Sie zurück sind. Ohne sie Stabilisatoren wären Sie verloren, deshalb bitte ich Sie, benutzen Sie sie auch."
"Keine Sorge, das werden wir", entgegnete Sinclair.
"Dann ist es für Sie nun an der Zeit aufzubrechen. Möge Valen Ihren Weg erhellen." Rathenn verneigte sich und ging.
"Glaubt ihr wirklich, dass diese Dinger etwas nützen?" fragte Marcus, während er das kleine Gerät skeptisch betrachtete.
"Ich werde jedenfalls nicht ohne fliegen." Rhiannon lächelte dünn, als sie ihren Stabilisator am linken Oberarm ihres Druckanzuges befestigte.
Marcus folgte ihrem Beispiel, obwohl er immer noch misstrauisch war. Ria versetzte ihm einen Klaps auf die Schulter.
"Los, komm schon, gehen wir", meinte sie.
"Wir sehen uns im All", sagte Marcus an alle gewandt, als er in seinen Flieger kletterte.
"Und ob." Rhiannon salutierte salopp in seine und Sinclairs Richtung und verschwand ebenfalls im Inneren ihres neuen Weißer Stern Schiffs.
Cathrene wollte ihnen folgen, aber Sinclair hielt sie zurück. "Warte bitte einen Moment. Lass mich mal deinen Stabilisator sehen."
"Warum?" Sie runzelte die Stirn, gab ihm das Gerät aber.
"Ist dir nicht aufgefallen, dass auf jedem Stabilisator eine andere Glyphe eingraviert ist?" fragte er, während er die beiden Geräte nebeneinander hielt. "Ich wollte nur sehen, ob ich diese beiden unterscheiden kann."
"Und?"
"Tja, für mich sehen sie genau gleich aus. Hier."
Sinclair gab ihr einen Stabilisator und hoffte dabei, dass die nicht bemerkte, dass er ihr seinen in die Hand drückte und ihren für sich selbst behielt.
Cathrene wurde nicht misstrauisch. Sie küsste ihn schnell. "Also dann, auf gutes Gelingen. Wir sehen uns im All."
"Ja, wir sehen uns im All."
Sinclair ging zu seinem Flieger, während er immer noch seinen Stabilisator untersuchte. Sie hatten tatsächlich gleich ausgesehen.
Wie Sinclair es sah, konnte er Cathrene nur beschützen, indem er ihr sein Gerät gab. Denn nur von seinem Gerät war Sinclair überzeugt, dass es wirklich funktionierte. Schließlich waren sowohl die Minbari als auch die Vorlonen um seine Sicherheit besorgt.
Vielleicht war es völlig unnötig gewesen, das zu tun. Aber nach neun Monaten auf Minbar und nachdem Sinclair Ulkesh kennengelernt hatte, traute er den Vorlonen noch viel weniger.
Sinclair kletterte in seinen Flieger und bereitete sich auf den Start vor.


Fortsetzung: Kapitel 45


Jennifer Fausek
30.10.2002
Website von Jennifer Fausek

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