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"Legende der Ranger"

Deutscher Titel:"Legende der Ranger"
Originaltitel:"Legend of the Rangers": "To Live and Die in Starlight"
Drehbuch:J. Michael Straczynski
Regie:Michael Vejar
Produktion:Legendary Films Inc.
Produzent:Ron McLeod
Ausführende Produzenten:J. Michael Straczynski
Douglas Netter
Kamera:Henry Chan
Visuelle Effekte:Gajdecki Visual Effects
Musik:Christopher Franke
Makeup:Bill Terezakis
Juliana Vit
Produktionsdesign:Steve Geaghan
Ken Rabehl
Casting:Lynne Carrow
Sue Brouse
Produktionsmanagement:S. Lily Hui
Produktionskoordinatorin:Carol Schafer
Prä-Produktion/Produktions-Helfer:Jenn Cornish
Darsteller:Dylan Neal (Captain David Martell)
Andreas Katsulas (Bürger G'Kar)
Alex Zahara (Dulann)
Myriam Sirois (Sarah Cantrell)
Dean Marshall (Malcolm Bridges)
Warren T. Takeuchi (Kitaro Sasaki)
Jennie Rebecca Hogan (Na'Feel)
Mackenzie Gray (Minister Kafta)
David Storch (Tafeek)
Enid-Raye Adams (Firell)
Gus Lynch (Tirk)
Todd Sandomirsky (Captain Tannier)
Andrew Kavadas (Captain Gregg)
Simon Egan (Minbari-Crewmitglied)
Bernard Cuffling (Sindell)
 


 

Wir schreiben das Jahr 2264. Unmittelbar nach dem Ende des Schattenkrieges führt uns "To Life And Die In Starlight" nach Minbar, den Heimatplaneten der Minbari, mit dem Sitz der Anla'Shok.

Der Ranger David Martell muss sich vor dem Grauen Rat verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die Grundprinzipien der Ranger missachtet zu haben, als er im Kampf beschloss, seine Crew und sein Schiff vor einem sinnlosen Tod zu bewahren. Somit verstieß er gegen die Regel "... we do not break away from combat ... we do not retreat whatever the reason is ..." (...Wir fliehen niemals vor einem Kampf ... Wir weichen nicht zurück, was immer auch der Grund sei ...).
Bürger G'Kar, der sich für ihn ausspricht, kann bewirken, dass Martell nicht von den Anla'Shok ausgeschlossen wird. Er erhält sogar das Kommando über ein Rangerschiff. Entgegen den Erwartungen, ist es allerdings nicht das neue schnelle Schiff "Valen", sondern die 20 Jahre alte "Liandra", die über eine Woche vermisst worden war und deren frühere Crew auf mysteriöse Weise verschwunden ist.

Captain David Martell erhält den Auftrag mit der "Liandra" das Raumschiff "Valen" zu begleiten, die hohe Würdenträger zu einem entfernten Raumsektor befördern soll. Kurz nach der Ankunft greifen unbekannte Schiffe an und zerstören die Kolonie auf dem Planeten in diesem System. Der Gegner ist in der Überzahl und scheint unbesiegbar zu sein. Die "Valen" wird schwer beschädigt und kann keine Waffen mehr abfeuern. Daraufhin entschließt sich Captain Tannier von der "Valen" mit restlicher Schubkraft auf das feindliche Schiff zuzusteuern. Er opfert somit sein Schiff und kann den verbliebenen Angreifer zerstören. Captain Martell kann nur noch die Würdenträger an Bord der "Liandra" nehmen, die sich in Rettungskapseln in Sicherheit bringen konnten.
Die ebenfalls schwer beschädigte "Liandra" muss zum nächsten Sprungtor gelangen, bevor der Feind zurückkehren kann.

Der erste Offizier Dulann liegt schwer verletzt auf der Krankenstation. Ihm erscheinen die Geister der verschwundenen ehemaligen Crew, die ihm etwas mitzuteilen versuchen. Dulann warnt Captain Martell, dass sie sich in großer Gefahr befinden.

Bürger G'Kar, der ebenfalls unter den geretteten Diplomaten von der "Valen" ist, wird zu einer Unterredung gebeten. Von ihm erfährt Captain Martell, dass tief im Inneren des Planeten, auf dem die Kolonie zerstört worden ist, die Ruinen einer sehr alten Stadt entdeckt worden sind. Sie scheinen zu einer Milliarden Jahre alten Rasse zu gehören, die ihre Feinde in die Ewige Finsternis zurückgedrängt hat. Auf dem Planeten wurde auch eine Art Tor zu einem anderen Universum gefunden. Die feindlichen Schiffe scheinen etwas damit zu tun zu haben.

Schwer verletzt folgt Dulann den Stimmen der früheren Besatzungsmitglieder. Er erfährt, dass es eine versteckte, codierte Datei gibt, mit der in Erfahrung gebracht werden kann, was mit der vermissten Crew passiert ist. Die Geisterstimmen befürchten, dass das Gleiche noch mal geschehen könnte. Nachdem die entsprechende Aufzeichnung gefunden worden ist, erfahren sie, dass damals an Bord der "Liandra" ein Verräter gewesen ist.
Die Crew findet heraus, dass kurz bevor die "Valen" zerstört worden ist, ein geheimes Signal übermittelt worden war. Also gab es auch hier einen Verräter, der gefunden werden muss. Möglicherweise befindet er sich jetzt an Bord der "Liandra". Der Verräter wird gefunden, als er in einer Rettungskapsel vom Schiff fliehen möchte.
Erneut kommen die fremden Schiffe zurück und greifen mit einer seltsamen Waffe an. Mit einem Trick gelingt es Captain Martell einen der Feinde zu zerstören. Die "Liandra" verfügt anschließend aber über keine Waffen mehr.
Beim Verhör des gefangenen Verräters kann Captain Martell in Erfahrung bringen, dass es sich bei den feindlichen Schiffen um Werkzeuge handelt, die jene alte ausgestoßene Rasse dazu benutzt, um wieder zurück in unser Universum zu gelangen. Der Name dieser Rasse ist unbekannt, aber man nennt sie "Hände". Sie sind wesentlich älter und mächtiger als die Schatten, die im Vergleich zu ihnen lediglich wie Insekten wirken.
Die "Liandra" erreicht schließlich das nächste Sprungtur, muss aber feststellen, dass eines der feindlichen Schiffe bereits dort wartet. Die Fremden verlangen die Herausgabe des Gefangenen. Captain Martell überlistet die Fremden abermals und die "Liandra" kann mit den gesammelten Informationen nach Minbar zurückkehren.

 


Als Pilotfilm zu einer ursprünglich geplanten neuen B5-Serie ist "To Live And Die In Starlight" sicher gut gelungen. Wir erfahren mehr über die Organisation der Anla'Shok und ihre Verhaltensregeln. Ihr Codex "To Live For The One, To Die For The One" ist uns ja bereits aus "Babylon 5" bekannt. Eines Kriegers würdig (wie zum Beispiel den Klingonen bei Star Trek) steht bei den Rangern das Sterben für eine gute Sache im Vordergrund. Und so wird Captain David Martell auch gleich zu Beginn des Verbrechens angeklagt, im Kampf nicht gestorben zu sein. G'Kar ist hier derjenige, der darauf aufmerksam macht, dass dieser Codex etwas einseitig betrachtet wird: "Es ist genauso gut für eine Sache zu leben, wie dafür zu sterben."
Die Ranger haben ihren Hauptsitz auf Minbar. Aber entgegen meinen Erinnerungen aus "Babylon 5" wird bei "To Live And Die In Starlight" der Heimatplanet der Minbari sehr dunkel und düster dargestellt. Zunächst war ich er Ansicht, es könnte sich um Szenen bei Nacht handeln. Außerdem wurde der Graue Rat schon immer sehr düster dargestellt, was aufgrund seiner Stellung zwischen Licht und Schatten einleuchtend ist. Aber auch alle anderen Außenszenen auf Minbar sind so dunkel. Wo ist nur die strahlende, kristallene Planetenoberfläche geblieben, auf der einst Delenn, Lennier oder Valen entlangstreiften?

Die Zusammenführung der Hauptcharaktere ist bei einem Pilotfilm besonders wichtig. Ein Großteil der Crew der "Liandra" hat bereits mit Captain Martell auf seinem alten Schiff gedient, wo er der Erste Offizier war. Neu hinzu kommen vor allem die Narn Na'Feel und der Drazi Tirk, die aus der gemischten Crew (hauptsächlich Menschen und Minbari) hervorstechen.
Das Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf Captain Martell. Lediglich über seinen Ersten Offizier Dulann erfahren wir mehr. So hat er höhere Wahrnehmungsfähigkeiten und kann mit den Verstorbenen kommunizieren.

Die Schiffe sind sicher auch etwas besonders Neues bei "Legende der Ranger". Außer die Raider-Schiffe sowie die Raumstation Babylon 5 selbst, haben wir es gänzlich mit bisher unbekannten Schiffstypen zu tun. Die "Liandra" erinnert ganz entfernt an einen "Weißen Stern". Da sie schon über 20 Jahre alt ist, existierte sie aber schon lange bevor der erste "Weiße Stern" gebaut worden ist. Sie muss also ein Vorgänger der bekannten White-Stars sein. Die "Valen" ist das schnellste Schiff und scheint Menschen als Chefkonstrukteure gehabt zu haben. Der Rumpf erinnert sehr stark an die Kreuzer der Erd-Allianz.

Ein großer Streitpunkt bei den B5-Fans scheint das Waffenkontrollsystem an Bord der "Liandra" zu sein. Der Waffenoffizier Sarah Cantrell steigt über eine Luke in einen Raum ein, wo sie einen vollständigen Überblick über den Raum hat, der das Schiff umgibt. So kann sie alle angreifenden Feinde sehen. Sensoren scannen ihre Augen sodass die Waffen des Schiffes danach ausgerichtet werden, wo sie hinschaut. Das Abfeuern geschieht durch Bewegung von Händen und Füßen. Eine besonders eindringliche Szene mit diesem Waffensystem wird gezeigt, als die fremden Schiffe der "Hände" eine Waffe abfeuern, die sich in kleine Bruchstücke zerteilt. Hier erlebt man Sarah, wie sie an die Grenzen des menschlichen Reaktionsvermögens geht und fast "ausrastet". (einfach anschauen und nicht weiter drüber nachdenken.)

Sarah ist übrigens auch "in" diesem Waffensystem, als sich die "Liandra" in einem Kometenschweif versteckt. Zwar wird die Crew nicht direkt von den Fremden verfolgt, aber man wagt sich halt in dieses gefährliche Gebiet, um nicht entdeckt zu werden. Meines Erachtens vielleicht ein wenig unlogisch. Zumindest hätten die Autoren hier ein Verfolgungsschiff einbauen können, um dieser Aktion mehr Berechtigung zu geben. So hätte man auch einen der Fremden durch Ausnavigieren zerstören können, ohne den gleichen Trick zwei Mal anwenden zu müssen.

Zum Schluss von "To Live And Die In Starlight" bringt die Crew der "Liandra" Bürger G'Kar zurück auf die Station Babylon 5. Beim Sprung aus dem Hyperraum wird zwar das vorhandene Sprungtor in der Nähe der Station benutzt, ist in der Special-Effects-Animation aber nicht zu sehen. Oder sollte die kleine "Liandra" etwa doch über einen eigenen Sprungantrieb verfügen?

Das Grundkonzept dieser fremden Rasse kam mir irgendwie bekannt vor. Zunächst dachte ich an die Schatten, weil die Schilderungen von Minister Kafta ähnlich waren. Als dann aber die Ruinen der alten Stadt gezeigt worden und das seltsame Artefakt, was den Übergang in einen anderen Raum darstellt, kam mir sofort der B5-Film "Thirdspace" in Erinnerung. Handelt es sich hier möglicherweise um die gleiche Rasse aggressiver Außerirdischer, die von den alten Völkern besiegt worden sind und die mit dem "Tor zur 3. Dimension" in unser Universum zurückkehren wollten? Diese Vermutung liegt nahe, kann wahrscheinlich aber nur von JMS selbst bestätigt werden.

Trotz kleiner Schwächen hat mir "To Live And Die In Starlight" sehr gut gefallen. Leider haben die niedrigen Zuschauerzahlen während der Erstausstrahlung aufgrund eines Football-Spiels dazu geführt, dass der Film und die geplante Serie wie "Crusade" erleiden musste. Er ließ auf viele interessante Neuigkeiten im Babylon-5-Universums hoffen. War doch so viel damit möglich: Was hätten wir noch alles über die Ranger, ihre Philosophie und ihren Alltag, erfahren können? Welche Abenteuer und Gefahren hätten sie noch erlebt? Welche Lücken im Babylon-5-Universum wären durch "Legende der Ranger" noch geschlossen worden?

(von Silvio Franke)

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