2. Panel von Mira Furlan
(von Holger Fausek)
Etwas verspätet durch den unermüdlich Autogramme gebenden Walter Koenig gab am Sonntagnachmittag
Mira Furlan ihr zweites Panel.
Gleich zu Beginn war eine deutliche Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse bemerkbar. Aus diesem
Grunde führte sie dieses Panel auch fast komplett in Deutsch. Wenn sie dann doch ins Englische
fiel, entschuldigte sie sich auch gleich und versprach: "Ich werde mich bemühen, Deutsch zu
sprechen."
Dies führte immer zu großen Beifall beim Publikum, welches ihr dann auch ständig half, wenn ihr
Wörter nicht einfielen.
Zu Beginn sprach sie über ihre Maske und die Arbeitszeiten am Set. Manchmal fand sie die Maske
furchbar, da sie oft nach 2 bis 3 Stunden Schlaf um 2.30 aufstehen mußte, um im Studio die
dreistündige MakeUp-Prozedur über sich ergehen zu lassen.
Die Maskenbildnerin half ihr sehr, da diese immer ihre Lieblingsmusik spielte und Mira dadurch
vorm Einschlafen bewahrt wurde.
Bei ihrer Maske ab der 2. Staffel wurde der Knochen mit Spangen in ihr Haar integriert, was
aber weder bequem noch sonderlich stabil war. Ständig lief etwas falsch damit, so kam der Knochen
beispielsweise oft ins Rutschen oder fiel herab, was weitere "Korrektursitzungen" im MakeUp-Trailer
notwendig machte.
Auch störte sie die Unbequemlichkeit, weshalb sie sich an die Produzenten gewandt hatte, jedoch
dazu nur lächeln bemerkte: "keine Freiheit für Aliens".
Als eine Zuschauerin erklärte, wie einfach sie ihre Minbari-Maske hinbekomme, erwiderte Mira
Furlan lachend: "Okay, wir werden sie engagieren."
Gleich danach kamen 2 Mädchen auf die Bühne und schenkte Mira ein Comic-Bild, auf dem eine
orange, Simpson-artige Delenn gezeichnet war.
Im Anschluß daran wurde ein kurzer deutscher Video-Ausschnitt der 4. Staffel gezeigt, in der eine
Szene mit Delenn, Lyta Alexander und Kosh Ulkesh zu sehen war.
Mira Furlan fand ihre deutsche Synchronstimme "nicht schlecht". Als jemand aus dem Publikum den Namen
der Synchronsprecherin Joseline Gassen erwähnte und daß sie in Berlin wohne, war Mira sehr erstaunt
und erfreut. Doch leider war Gassen nicht im Saal ...
Als das Publikum die oftmals ungenaue und unpassende Übersetzung der Dialoge bemängelte, stimmte
Mira sie, denn auch sie zieht unsynchronisierte Filme vor.
Kurz darauf auf ihre Kostüme angesprochen, meinte sie, diese wären entgegen ihre Kopfknochens sehr
bequem gewesen und hätte alle aus reiner Seide bestanden: "Sie waren einfach wunderbar zu tragen,
aber die Revanche kam durch das MakeUp."
Da sie auch eines mitnehmen durfte, hatte sie sich damals für ein Abendkleid entschieden, das sie
wundervoll findet. Und auch "mein Mann mochte es sehr".
Mira fragte etwas später nach der Publikumsmeinung über die Musik von Christopher Franke, da er ihres
Wissens in Berlin wohnt. Die Publikumsantwort bestand aus zustimmendem Applaus, als sie meinte, sie
findet die Musik "toll".
Die nächste Publikumsfrage betraf den offenen "Brief an meine Landsleute" von Mira Furlan. Die
fragende Zuschauerin hatte ihn gelesen und war "sehr gerührt". Obwohl es 9 Jahre her sei, unterstützte
Mira ihn gerade auch aufgrund der aktuellen Situation in Jugoslawien voll und bedankte sich für das
Interesse.
Auf die Bemerkung, daß man nur wenige jugoslawische Filme mit Mira Furlan in Deutschland zu sehen
bekomme und diese selbst in Videotheken kaum zu finden seien, erwiderte Mira, daß sei "das Schicksal,
wenn man aus einem kleinen Land kommt."
Darauf angesprochen, ob sie noch mit anderen B5-Darstellern in Kontakt stehe,
erwiderte sie: "The cast ist fantastic, we all stay in touch." Lachend fügte
sie hinzu, daß vor allem Jason Carter sehr interessant sei.
Bei all der guten Stimmung am Set empfand jedoch die ganze Besetzung die 5.
Staffel als "störend", was ab den durch die TNT-Übernahme verschlechterten
Bedingungen lag.
Auf die anschließende Frage, ob sie jemals zwischendurch das Set mit MakeUp
verlassen habe, antwortete sie: "Nein, da würden zu viele Unfälle an der
Straße passieren", was zu lautem Lachen und Klatschen führte.
Der Höhepunkt und zugleich das Ende des Panels war die Frage, wie es für Mira
Furlan sei, Mutter zu sein.
Mira antwortete nach einem Moment: "Es ist wunderbar, aber es ist sehr, sehr
schwer. (...) Das schwerste ist, man kann nicht sagen, es ist stop. (...) Denn
(...) mein Kind schläft nicht."
Als es schon einen Begeisterungssturm im Publikum gab, fügte sie noch hinzu:
"Es ist unglaublich. Ich genieße es. Ich bin sehr, sehr glücklich. (...) Ich
empfehle es."
Damit endete das zweite Panel von Mira Furlan. Kurz vor dem Ende erhielt sie
noch einen Strauß aus den Reihen des Publikums für ihre Bemühungen, das Panel
so gut in Deutsch durchzuführen.
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