1. Bab5.de-Clubtreffen 4. - 6. August 2000 in Leipzig
(von Stefan Reichelt)
Bericht vom Freitag
1. Die Ankunft
14 Uhr war es endlich soweit. Der Bus kam, ich stieg ein und löste den Fahrschein.
Diese unspektakuläre Handlung war der erste Schritt zum Clubtreffen. Die Fahrt
dauerte 1 1/4 Stunden, eine Viertelstunde länger, als mein Fahrschein eigentlich
zuließ. Dank Holgers präziser Skizze und einem Stadtplan hatte ich überhaupt
keine Probleme, seine Wohnung zu finden. Sie liegt übrigens in der Leipziger
Plattenbausiedlung Paunsdorf (jedenfalls in dem mit Plattenbauten übersäten
Teil von Paunsdorf).
Ich war sogar der Erste, 15 Minuten zu zeitig.
2.: Die Warmlaufphase
Ungefähr 1 1/2 Stunden waren wir zwei auf uns alleine angewiesen, weil Jörg dann
mit ein wenig Verspätung ankam. Er legte Gleich stolz sein Lebenswerk vor: Die
Zusammenfassung des gesamten RPG von M1/U1/Log 1 bis zu Olivers Log von heute
Vormittag! Ein gewaltiges Buch, indem man noch einmal alles nachlesen kann.
Hintendran ist sogar noch eine komplette Mitgliederliste und die ersten Seiten
von Jörgs Buch. Einfach toll. Schließlich fand sich auch Sindy ein. Andrea steckte
noch eine Weile im Stau, kam aber schließlich auch an. Sie hatte das ganze Auto
vollgeladen: Ein Videorecorder, eine Digicam (Jippie!), Unmengen von Fressalien
und Getränken, zahllosen Videos...
Es war wirklich interessant, mal ein paar Leute zu sehen, denen ich nun schon seit
vielen Monaten täglich schrieb, die ich aber noch nie zu Gesicht bekommen hatte.
Zum Aufwärmen sahen wir uns gleich den "Fluss der Seelen" an. Schließlich gingen
wir einfach zu wahllosen Gesprächen über, die mehrere Stunden in Anspruch nahmen
und von Babylon 5, über Crusade und den Club bis zu Computern allgemein reichten.
Die Zeit verging wie im Fluge.
21 Uhr entschieden wir uns schließlich, Abendbrot
zu essen. Es gab, wie es bei uns heißt, Brot und Bemme. Jörg, wahrscheinlich sehr
geübt im Messerkampf, rang dem Brot tatsächlich einige dicke Scheiben ab.
3.: Das Treffen endet, nachdem es erst richtig begann...
Schließlich kamen wir richtig in Fahrt. Wir entschieden uns spontan, auch mal von
Andreas Digicam Gebrauch zu machen und zwei Fotos zu schießen, wie wir am Küchentisch
sitzen. Mitten ins Gespräch über witzige Szenen im bisherigen RPG vertieft, klingelte
es. Pünktlich war meine Mutter zur Stelle, um mich abzuholen. :-( Da Andrea so
freundlich ist, mich in den kommenden Tagen nach Hause zu fahren, kann ich nach
dem Treffen noch ausführlicher berichten, weil ich auch länger bleiben kann...
Um 22 Uhr wurde Stefan wie angesprochen abgeholt (ich habe
übrigens nur seinen Vater gesehen). Bei uns begann der Abend langsam erst ... so
sahen wir uns "In the Beginning" an und hatten noch einige interessante Gespräche.
Nachdem Sindy und Jörg uns kurz nach Mitternacht verlassen hatten, bemühten sich
Andrea und ich (Holger) bis 2.30 erfolglos einen Scanner zum Laufen zu bekommen.
Zum Glück gab es nebenbei noch einiges an Gesprächsstoff, so daß wir plötzlich
bemerkten, daß es schon 3 Uhr geworden war und uns schleunigst schlafen legten.
Bericht vom Samstag
Wie am vorherigen "Abend" von Andrea empfohlen, hatte ich (Holger)
mir einen Wecker gestellt, der mich um 8.30 unbarmherzig aus dem Schlaf riß. Als ich
jedoch ins Zimmer schaute (ich muß zugeben, es muß wohl komisch ausgesehen haben,
unausgeschlafen wie ich war), sah eine eine grinsende Andrea. Sie war schon
ein Weilchen fleißig beim Lesen von Jörgs RPG-Zusammenfassung.
Apropos Jörg - er tauchte wie abgesprochen auch gegen 9 Uhr auf. Wir frühstückten
gemeinsam und brachen gegen 10 Uhr zum Einkaufen ins nahegelegene Paunsdorf Center
auf. Nachdem wir uns dort mit allem wichtigen versorgt hatten, was wir am Abend
benötigen würden (Käse, Fleisch fürs Raclette und dann die Wahl der richtigen
Gurken, welche Minuten dauerte) und einiges weiteres besorgt hatten, nebenbei
noch die Kommentare von Andrea über diese "tollen" und "menschenleeren"
Einkaufszentren vernommen hatten, war es bereits nach 11 Uhr geworden. Also
fuhren wir schleunigst zurück zu meiner Wohnung, wo Sindy schon (ungeduldig ?)
seit gut 30 Minuten wartete. Anschließend quetschten wir uns alle in Andreas
Auto und begaben uns erst 11.30 auf den Weg Richtung Leipziger Innenstadt
(obwohl wir schon um 11.30 mit Stefan verabredet gewesen waren) ...
Erst am zweiten Tag erfassten wir die Bedeutung dieses Clubtreffens voll. Am Vortag
hatten wir uns erstmal kennengelernt und hatten uns sozusagen aufeinander eingestellt.
So trafen wir uns also am berühmten Leipziger Mendebrunnen (von dem Holger nichtmal
wusste, dass er einen Namen hat *g*). Ich war natürlich eine Viertelstunde zu zeitig
und die anderen eine Viertelstunde zu spät. Andrea fing schon bei der Begrüßung an,
zu lachen. Dabei hatten wir doch nur den Minbari-Gruß imitiert...
Wie es noch oft an diesem Tag der Fall sein sollte, schnappten wir uns schnell man
einen Passanten und ließen uns vor dem Mendebrunnen fotografieren. Dann überlegten
wir lange, was wir weiter tun sollten. Es war schließlich noch zu zeitig, um essen
zu gehen.
Wir entschlossen uns, Holgers Nase zu folgen und einen Stadtbummel zu
machen. Wir spalteten uns schließlich in zwei Gruppen auf: Jörg und ich (Stefan)
liefen voraus, weil wir einfach nicht langsam laufen konnten. Holger lief mit den
beiden Damen (und das bestimmt nicht zufällig *vbg*) hinter uns. Diese blieben
ständig an Marktständen hängen. Jörg und ich unterhielten uns dabei wunderbar.
Wir bereiteten unbewusst unser großes Werk vor, zu dem wir uns eigentlich erst
später entschlossen. Es fing nämlich damit an, dass wir uns über die ganzen
Ungereimtheiten, Übermenschen und Ungerechtigkeiten im Club ausließen.
So entstand übrigens auch das Foto, auf dem eine Person, deren Namen ich jetzt
aufgrund unseres kleinen Rätsels noch nicht erwähne zusammen mit einer
weiteren Person szenisch darstellt, wie man mit den unbesiegbaren Parasiten
fertig wird. Wir entschieden uns schließlich - unter Lachkrämpfen - für die
Zeckenzange. Wir setzten uns auf zwei Bänke und erklärten sie für beschlagnahmt
und zu offiziellen Clubbänken. Zum Glück hat es niemand mitbekommen...
Wir überlegten noch, ob wir nun einen Baum pflanzen, als wir uns schließlich auf
den Weg zu einer Nahrungsquelle begaben. Zuerst führte uns Holgers Nase (ehrlich,
Holger konnte nix dafür - es war seine wegweisende Nase! ) in die falsche Richtung.
Schließlich fanden wir den Weg aber wieder, indem wir dem Turm des Neuen Rathauses
folgten. Wir setzten uns einfach in ein Restaurant und bemerkten erst, als wir die
Karte bekamen, dass es ein sehr berühmtes Nobelrestaurant war. Pech...
Es hat jedenfalls ausgezeichnet geschmeckt. Sindy und ich (ätsch, Bastian, ich
hab mit Sindy gespeist! *g*) begnügten uns mit zwei 8,50 DM teuren Mini-Quarkkeulchen,
die allerdings hübsch dekoriert waren, Holger verzehrte eine Bratwurstpfanne
und Jörg und Andrea begnügten sich mit einem Chefsalat. Hierbei muss ich
noch die Wespe erwähnen, die sich an Andreas Schinkenstückchen gütlich tat.
(Hab ich nicht ein tolles Gedächtnis? *g*)
Auf dem Weg zum Auto, Jörg und ich unterhielten uns weiterhin über Übermenschen,
die plötzlich mitten im Kampf eine stundenlange Operation verpasst bekommen, dann
mit brennenden Wattebällchen werfen und schließlich den Inhalt eines Datenkristalls
kennen, wenn sie ihn nur sehen, mussten wir wohl oder übel wieder an den
Antik-Marktständen vorbei. Wieder blieben unsere Damen kleben. Aber Holger
wich nicht von ihrer Seite...
Auf der Fahrt zu Holger war es dann etwas stiller, schließlich hätte ein
Lachkrampf Andreas zu einem plötzlichen Ende des Treffens führen können. Sie
hatte sich nämlich bereit erklärt, uns zu chauffieren. (DANKE!)
Ach ja: Das Wort "danke", so schlicht es auch klingt, hatte an diesem Tag eine
besondere Bedeutung: Sobald es erwähnt wurde, prusteten alle wieder los. Warum
nur?
Wir kamen also bei Holger an. Die erste Handlung: Computer anschalten. Wir
werteten gleich die Fotos aus. Die Küchenszenen waren zwar etwas dunkel und
unscharf, ließen sich aber bearbeiten. Das Gruppenfoto vor dem Brunnen war
eine Katastrophe. Viel zu hell. Da konnte auch das Bildbearbeitungsprogramm nicht
mehr viel machen.
Aber Andrea "klebte" sie trotzdem alle auf eine CorelDraw-Seite. Wir sahen uns
noch drei Crusade-Folgen an. Dann schmissen wir den Raclette-Grill an und
bereiteten das Essen vor. (Ok, eigentlich waren es nur Holger, Sindy und Andrea,
die die ganze Zeit schufteten, während ich z.B. in Jörgs Zusammenfassung schmökerte
und über alte Zeiten sinnierte. Das Essen war natürlich vorzüglich. Die seltsam
betonten und irgendwie ironisch klingenden Danksagungen zählte keiner mehr. Es
gibt nicht viele Witze, die man beliebig oft erzählen kann, ohne dass sie an
Wirkung verlieren. Das Wort "danke" besaß diese Wirkung.
Schließlich unternahmen wir einen ausgiebigen Spaziergang, auf dem wir den
endgültigen Entschluss fassten, die Parodie-Mail zu schreiben. Wir arbeiteten
sie beim Laufen aus, jeder gab seinen Senf dazu. Auf halbem Weg "pöbelten" wir
noch eine verschreckte alte Dame an, sie solle uns doch bitte fotografieren.
Zuerst blieb sie auf mindestens 5 Meter Distanz und meinte: "Naja, ich bin jetzt
etwas misstrauisch!" Ok, es war schon 21 Uhr. Wer weiß, was um diese Zeit für
Massenmörder durch die Gegend laufen. Schließlich konnten wir sie überzeugen,
uns zu knipsen. Immerhin hatte sie Andreas Digicam als Geisel....
Wieder zurück, sahen wir uns erstmal die neuen Fotos an. Beide waren zu dunkel und
mussten verworfen werden. und dabei wären gerade die so gut gewesen. Auf beiden
Fotos hatte ich Andreas geniale Werbegeschenk-Mini-Taschenlampe benutzt, um meinen
kleinen Finger zum Leuchten zu bringen. Kleine Anspielung auf E.T...
Danach machten wir uns gleich an die Parodie. Beim Schreiben fiel uns noch einiges
ein, was wir bisher übersehen hatten. Dafür vergaßen wir zum Beispiel, die passiven
Mitglieder zu loben, dass sie uns aus weiter Ferne durch seelische Unterstützung
überhaupt erst ermöglichten, dass wir die Schlacht gegen die 100.000 Todessterne
gewinnen konnten...
Wie ebenfalls geplant, schrieben dann noch Jörg und ich eine gemeinsame Mail, die
unser Clubtreffen in das RPG einbauen sollte. Dann chatteten wir noch ein wenig
mit Becks, Sebastian Höltig und Benjamin Gloge. (Letzterer machte sich übrigens
ganz gemein darüber lustig, dass ich noch nicht 18 bin. Als ich aus Langeweile
begann, mit dem Wort "ja" Pyramiden zu bauen, behauptete er sogar, ich wäre
noch nerviger als Matt, was aus seinem Munde auch kein Kompliment war.)
Damit war das Clubtreffen praktisch zu Ende. Andrea und Holger brachten mich
dann noch netterweise nach Hause. Wir erreichten meine Haustür um 2.
Bericht vom Sonntag
Heute wurde ich gegen 9 Uhr von seltsamen Geräuschen geweckt.
Es stellt sich heraus, daß ein Gespenst namens Andrea in meiner Küche spukte. Gegen
10 Uhr traf Sindy ein, die ihre Abreisezeit in der Jugendherberge schon überschritten
hatte und anscheinend hinauskomplimentiert worden war. Wir sahen uns nach dem
Frühstück auf intensiven Wunsch von Andrea "Sleeping in Light" an, sowie einen
kleinen Video-Special-Zusammenschnitt (ein Dank dafür an Berit Lempe von JumpNow).
Kurz vor 12 Uhr tauchte auch Jörg auf.
Da wir von Stefan eine eMail erhielte in der er seine Ankunft für 14.30 ankündigte
und Andrea und Jörg nicht so lange warten konnte, sind wir zu viert hinausgegangen
und haben wieder Leute "angepöbelt". Diesmal mit weniger Vorbehalten, so daß wir
recht schnell unser Gruppenfoto machen konnten. Gegen 12.30 fuhr Jörg mit dem
Fahrrad weg, kurz vor 13 Uhr verließen auch Sindy und Andrea meine Wohnung in
Richtung Autobahn und Heimat.
Andrea, Sindy und Jörg mußten offensichtlich zeitig weg. Als ich dann so gegen
13:30 bei Holger ankam, teilte er mir mit, dass ich der einzig Übrige sei.
DANKE!
Ich überreichte also notgedrungen Holger die Schachtel Raffaello, die ich
eigentlich Andrea mitbringen wollte. Wir stellten schließlich noch die Bilder
und das ganze mit dem Club zusammenhängende Geschreibsel online. Danach sahen
wir uns eines von Holgers Videos an: "Raumschiff Highlander 5". Nachdem mir
Holger gezeigt hatte, wie man Minesweeper spielt und wir uns zigmal den
Anfangssound der 5. Staffel angehört hatten, brach ich schließlich auf.
Um das Treffen kurz zu bewerten, zitiere ich einfach Holgers Drei-Worte-Beschreibung:
Es war toll. Das Ende war zwar nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte,
aber das Treffen selbst war einmalig. Eines steht fest: Es war nicht das letzte
Clubtreffen.
Möge die Macht mit euch sein!
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