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Con-Überblick

(von Holger Fausek)

Sie war unsere beste Hoffnung auf eine Fan-Convention. Diese Hoffnung wurde übertroffen. Es ist das erste September-Wochenende 2000, der Ort der Handlung: das Fontane-Haus Berlin.
So ähnlich würde bei J. Micheal Straczynski vermutlich der Intro-Text der Nexus Convention 2000 lauten.

Die am Freitag, dem 1. September, beginnende Convention fand im Theodor-Fontane-Haus in Berlin-Wittenau statt.
Das Fontane-Haus selbst ist eine Mischung aus Veranstaltungszentrum, Volkshochschule, Bürgerbüro und einigem mehr und liegt neben einer Einkaufszone in mitten von Wohnhochhäusern. Gerade der "Charme" einer Volkshochschule war dann auch überall zu spüren, jedoch war das Gebäude für eine Con dieser Art besser geeignet als ein Hotel. Die Besucher konnten sich recht weit ausbreiten, es war aber überall immer etwas los.

Freitag
Die ersten Besucher betraten das Gebäude am Freitag kurz nach 10 Uhr, jedoch füllte sich anfangs das Fontane-Haus nur langsam. Offenbar gehörten die meisten Besucher zur Arbeiterkaste oder mußte erst aus anderen Quadranten unserer Galaxie anreisen. Als dann gegen 13 Uhr auch das Programm mit einem Panel von Bernhard Kempen begann, war das Publikum recht klein. Auch bei den restlichen Veranstaltungen am Nachmittag, unter anderem dem obligatorischen Panel des beinahe zum Inventar jeder Convention gehörenden Richard Arnold, gab es daher nicht besonders viel Publikum, jedoch füllten sich gegen Abend die Räume.

Bei der Opening Ceremony war es dann auch schon recht voll im Saal. Mehr zu diesem Programmpunkt findet ihr in einem Artikel dazu weiter unten ...

Die ebenfalls stattfindende Pressekonferenz war nach Aussage der Anwesenden, zu denen ich leider nicht gehörte, sehr lustig. So erzählte Robert Krimmer, wie sehr er seinen Charakter Carthagia gemocht hatte, und Walter Koenig ging es ähnlich mit Alfred Bester.
Mira Furlan drückte ihre Freude darüber aus, nach der Baby-Pause nun neue Projekte anzugehen, ließ aber nichts genaueres diesbezüglich verlauten.
Julie Caitlin Brown, die Europa liebt und hier einige Freundschaften geschlossen hat, war sehr froh über ihre Anwesenheit in Deutschland.
Ansonsten gab es während der Pressekonferenz allerdings kaum wirkliche Informationen oder Neuigkeiten zu erfahren.

Am späteren Freitagabend fand noch je ein Panel von Julie Caitlin Brown und Robert Krimmer statt. Den Abschluß des Tages bildete ein Bericht von Robert Vogel über seinen Besuch am Set von Stargate.

Samstag
Jeffrey Combs, der am Samstagmorgen mit seiner Lederjacke als erster die Bühne betrat und, wie Krimmer am Sonntag, auf ein noch nicht allzu großes und vor allem recht schläfriges Publikum traf, verstand es dennoch, ein unterhaltsames Panel durchzuführen und das Publikum nach einiger Zeit anzuheizen.

Parallel zum Combs-Panel begann am Samstagvormittag eine Fotosession mit Mira Furlan, Julie Brown und Robert Krimmer, bei der man für die nicht gerade geringe Summe von 70 DM ein wirklich gelungenes Foto mit den 3 Darstellern machen lassen konnte (ein Foto zusammen mit Andrea Grieskamp findet ihr auf der Webseite :-)).

Nach dem Combs-Panel und immer noch parallel zur Fotosession fand das erste Panel von Ted Raimi statt.
Raimi betrat mit einer Jacke und eine Tasse Kaffee in der Hand mit etwa 15-minütiger Verspätung die Bühne. Es war zwar ein recht unterhaltsames Panel, in dessen Verlauf er unter anderem den Saal als "Kindergarten" bezeichnete, aber es tröpfelte doch größtenteils dahin und war nicht so heiter, wie es mir von der Pressekonferenz berichtet wurde. Raimi verstand es während dieser knapp 60 Minuten nicht unbedingt, das Publikum zu faszinieren.

Im Anschluß an die Fotosession und das Raimi-Panel fand im Hauptsaal die erste Autogrammstunde statt. Während der knapp zwei Stunden kamen von der rund 600 Dreitages-Gästen jedoch nicht einmal 200 dran. Nichtsdestotrotz schafften es die Veranstalter, mit der zweiten Autogrammstunde am Sonntag, jeden Besucher bei seiner Autogrammgier zu befriedigen. Dies lag zum Teil aber auch daran, daß die Gaststars große Teile der Zeit zwischen den Panel damit verbrachten, im Club-Raum Autogramme zu geben.
Zu meinem Erstaunen war dabei übrigens Walter Koenig der mit Abstand billigste, da man bei ihm für 25 DM ein Autogramm mit Widmung und zwei ohne Widmung bekam, wobei die Bilder inbegriffen waren. Bei den anderen ging die Spanne von 10 DM mit eigenem Bild und 30 DM mit gekauftem Farbbild bis in höhere Regionen.

Nach der Autogrammstunde gab Walter Keonig sein erstes Panel, welches mit einem Filmchen begann. Danach wurde Koenig von einer Gruppe Psi-Cops auf die Bühne eskortiert, was diese auch am Sonntag wieder taten.
Koenig machte, wie während der gesamten Convention, einen sehr ruhigen und gelassenen, aber auch etwas erschöpften Eindruck. Nur eines brachte ihn aus der Ruhe: ein Fernsehteam von Spiegel TV. Jedoch löste er dieses Problem, indem er es unter dem Applaus des Publikums aus dem Saal verbannte.
Koenig ging gleich zu Beginn des Panels zu den Fan-Fragen über, auch wenn dabei teilweise hinrissige Fragen waren. Das Panel war des öfteren recht lustig, aber, wie einige weitere Panels von anderen Gaststars, nur bedingt informativ.

Dieses Panel wurde gefolgt vom 1. Panel von Mira Furlan, über welches weiter unten mehr zu erfahren ist.

Im Anschluß an das Panel von Mira Furlan fand eine Versteigerung statt, bei der sich Richard Arnold als Auktionator betätigte. Mit ein wenig Verspätung begann gegen 19.15 der Kostümwettbewerb, über den ihr weiter unten einen Bericht findet.

Gegen 21.45 schließlich begann das Konzert von Julie Caitlin Brown, in der sie Songs aus ihren CDs präsentierte. Das über eine Stunde dauernde Konzert war ein Erfolg. Das Ende des Konzertes wurde von minutenlangem stehenden Applaus und insgesamt drei Zugaben gebildet, wobei sich Brown für das Interesse des Publikums und die nach ihrer Aussage selten so hohe Aufmerksamkeit bedankte, denn während der Songs schaute oft alles bei gebannter Stille auf die Bühne.

Nachdem gegen 23 Uhr das Konzert zum Bedauern der meisten Anwesenden vorbei war und Julie Caitlin Brown noch vor der Tür des Saals ihre CDs signierte und verkaufte, gab es im Saal einen Vortrag von Inge Heyer über extrasolare Planeten. Dieser konnte jedoch keine große Zuschauermenge mobilisieren und begeistern, was sicherlich zu einem großen Teil auch an der fortgeschrittenen Stunde gelegen hat.
Die Masse der Besucher war zu diesem Zeitpunkt schlichtweg gegangen oder verbrachte noch längere Zeit im Restaurant des Fontane-Hauses.

Sonntag
Die Panels am Sonntag führte Robert Krimmer an. Trotz der frühen Stunde, es war gegen 9.30, war das Panel sehr interessant und begann damit daß Krimmer, den Imperator Cartagia deutlich nachstellend, auf die Bühne geschritten kam und sich dort majestätisch auf einen Stuhl "thronte". Nach diesem Einstieg wurde das Panel jedoch nicht minder lustig und interessant, eher gegenteilig.

Im Anschluß an das Panel von Krimmer fand die weiter oben erwähnte zweite Autogrammstunde statt, die sich auf etwa zweieinhalb Stunden verlängerte, da Walter Koenig unermüdlich Autogramme gab.

Darauf folgen gab kurz nach 14 Uhr Mira Furlan ihr zweites Panel, wozu ihr einen ausführlichen Bericht hier findet.
Gleich nach ihr kam wieder Walter Keonig auf die Bühne, gefolgt von Ted Raimi. Den Abschluß bildete Jeffrey Combs mit einem letzten Panel.

Nachdem an diesem Tag insgesamt 5 Panel stattgefunden hatten, begann gegen 17.15 die Closing Ceremony. Auch hierzu gibt es wieder einen ausführlichen Bericht.
Nach dem offiziellen Ende der Con hielten sich die Gaststars zur Freude der Gäste noch einige Zeit in dem recht kleinen Restaurant des Fontane-Hauses auf. Auch wenn sie währenddessen recht ungestört waren - nur ich mußte mal wieder so aufdringlich sein, oder Martina ? *g* - haben sie doch mit einigen Fans noch gesprochen. Überhaupt waren die Gaststars häufiger im Restaurant und gaben ihre Beurteilung oft bei Panels zum Besten: "the schnitzel is really great".
Laut Gerüchten - zu deren Verursachern auch ich gehöre - sorgte Ted Raimi am Abend noch für Gesprächsstoff unter den Restaurantgästen, als er mit einem nicht ganz erwachsenes Mädchen, wir schätzten es auf 14 bis 15, engumschlungen gesichtet wurde.

Bleibt mir zum Abschluß zu bemerken, daß die Convention unbeschreiblich gut war, die Stars anders als bei diversen anderen Cons hautnah zum Anfassen waren, mit den Fans sprachen und Bilder machen ließen. Der Vorteil war, daß die Con recht klein war und sich die Stars sehr natürlich gaben. Kurz gesagt: die Stimmung war einfach toll und es gab reichlich zu erleben.
Wenn man zudem noch von verschiedenen Anmeldeschwierigkeiten im Vorfeld, bei denen einige Besucher erst nach 2 bis 3 Monaten ihre Anmeldebestätigung erhielten, sowie den Verzögerungen der Veranstaltungen absieht, war diese Convention hervorragend organisiert. Auch die etwas massiveren Ausfälle an Helfern fielen mir nicht auf, ich erfuhr erst am Sonntag durch Bemerkungen anderer davon. Ich kann also wirklich nur sagen: sie war ein wirklicher Erfolg.

Leider war dies vorerst die letzte Nexus Convention, aber wie ihr im Bericht zur Closing Ceremony lesen könnt, bleibt die Hoffnung auf eine weitere Nexus in Berlin bestehen. Und sollte dies passieren, werde ich mit Sicherheit wieder hinfahren !

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